Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
WWF Österreich trauert um früheren ungarischen Nationalpark-Direktor László Kárpáti
Dr. László Kárpáti war entscheidend an der Errichtung des ungarischen Gegenstücks zum Nationalpark Neusiedler-See-Seewinkel beteiligt und mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreicher Direktor des Fertő-Hanság Nemzeti Parks

Eisenstadt/Sopron, am 28. Juni 2021. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich trauert um den früheren ungarischen Nationalpark-Direktor Dr. László Kárpáti, der am Sonntag nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist. Professor Kárpáti war maßgeblich an der Errichtung und Weiterentwicklung des ungarischen Gegenstücks zum Nationalpark Neusiedler-See-Seewinkel beteiligt und mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreicher Direktor des Fertő-Hanság Nemzeti Parks. Immer wieder gab es dazu auch gemeinsame Projekte und Aktivitäten mit dem WWF Österreich, dessen eigene Geschichte eng mit dem Nationalpark verbunden ist. „László Kárpáti war ein wichtiger Brückenbauer und ein in jeder Hinsicht über Grenzen hinausdenkender Naturschützer. Mit seinem Lebenswerk hat er sich große Verdienste für den Schutz der Biodiversität am Neusiedler See erworben. Unsere Anteilnahme gilt insbesondere seinen Angehörigen und Freunden“, sagt WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides in einer ersten Reaktion auf das Ableben des Forstmanns, Biologen und Naturschützers.
Jahrzehntelanger Einsatz für Nationalpark
Als Wissenschaftler hatte Kárpáti in den 1980er Jahren frühzeitig den Wert des gesamten Neusiedler-See-Gebiets erkannt und engagierte sich daher für die Schaffung eines hochrangigen Schutzgebiets. Dies führte zur Idee, im Zuge der für 1995 geplanten Weltausstellung Wien-Budapest einen gemeinsamen grenzüberschreitenden Nationalpark zu schaffen. Obwohl die EXPO nicht zustande kam, überlebte die Nationalpark-Idee: im Vorfeld und direkt nach der Wende 1989 setzten die Naturschützer um László Kárpáti alle Hebel in Bewegung, um in der ehemaligen Sperrzone einen Nationalpark aus der Taufe zu heben – und zwar noch ehe die Privatisierungspläne und Begehrlichkeiten anderer Landnutzungsinteressen dem einen Riegel vorschieben konnten. Mit Erfolg: 1991 eröffnete der Fertő-Hanság Nemzeti Park und Kárpáti wurde zu seinem ersten Direktor. 1993 war es auch auf österreichischer Seite so weit, und der symbolische Zusammenschluss der Nationalparks konnte an der Grenze gefeiert werden.
Meilensteine für den Naturschutz gesetzt
In seiner Zeit als Direktor von 1990 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 hat sich László Kárpáti mit seinem Team große Verdienste erworben. Beispiele dafür sind: wirksame Unterschutzstellung der Naturschätze des Hanságs und des ungarischen Neusiedler See-Gebiets, Aufbau einer Naturschutzverwaltung für West-Transdanubien, Wiedereinführung der Landnutzung und Landschaftspflege durch Beweidung, Wiesen- und Schilfmahd sowie Renaturierung von Lackenmulden im ungarischen Teil des Seewinkels und Feuchtgebietsrenaturierung im Hanság. Ebenfalls in seine Direktoren-Zeit fallen die Ausweisung des ungarischen Neusiedler See-Gebiets und von Teilen des Hanságs als Ramsargebiet, sowie die Schaffung der grenzüberschreitenden UNESCO-Weltkulturerbe-Landschaft Neusiedler See/Fertő-tó. Darüber hinaus fand Kárpáti auch noch Zeit, an seiner Heimat-Universität Sopron zu lehren und zu forschen.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolai Moser
Leiter Kommunikation WWF Österreich
+43 664 8839 2489
nikolai.moser@wwf.at
www.wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung