Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF Österreich trauert um früheren ungarischen Nationalpark-Direktor László Kárpáti
Dr. László Kárpáti war entscheidend an der Errichtung des ungarischen Gegenstücks zum Nationalpark Neusiedler-See-Seewinkel beteiligt und mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreicher Direktor des Fertő-Hanság Nemzeti Parks
![Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. (c) Rudolf Berger / 4nature](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/4a25425880c77.jpg)
Eisenstadt/Sopron, am 28. Juni 2021. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich trauert um den früheren ungarischen Nationalpark-Direktor Dr. László Kárpáti, der am Sonntag nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist. Professor Kárpáti war maßgeblich an der Errichtung und Weiterentwicklung des ungarischen Gegenstücks zum Nationalpark Neusiedler-See-Seewinkel beteiligt und mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreicher Direktor des Fertő-Hanság Nemzeti Parks. Immer wieder gab es dazu auch gemeinsame Projekte und Aktivitäten mit dem WWF Österreich, dessen eigene Geschichte eng mit dem Nationalpark verbunden ist. „László Kárpáti war ein wichtiger Brückenbauer und ein in jeder Hinsicht über Grenzen hinausdenkender Naturschützer. Mit seinem Lebenswerk hat er sich große Verdienste für den Schutz der Biodiversität am Neusiedler See erworben. Unsere Anteilnahme gilt insbesondere seinen Angehörigen und Freunden“, sagt WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides in einer ersten Reaktion auf das Ableben des Forstmanns, Biologen und Naturschützers.
Jahrzehntelanger Einsatz für Nationalpark
Als Wissenschaftler hatte Kárpáti in den 1980er Jahren frühzeitig den Wert des gesamten Neusiedler-See-Gebiets erkannt und engagierte sich daher für die Schaffung eines hochrangigen Schutzgebiets. Dies führte zur Idee, im Zuge der für 1995 geplanten Weltausstellung Wien-Budapest einen gemeinsamen grenzüberschreitenden Nationalpark zu schaffen. Obwohl die EXPO nicht zustande kam, überlebte die Nationalpark-Idee: im Vorfeld und direkt nach der Wende 1989 setzten die Naturschützer um László Kárpáti alle Hebel in Bewegung, um in der ehemaligen Sperrzone einen Nationalpark aus der Taufe zu heben – und zwar noch ehe die Privatisierungspläne und Begehrlichkeiten anderer Landnutzungsinteressen dem einen Riegel vorschieben konnten. Mit Erfolg: 1991 eröffnete der Fertő-Hanság Nemzeti Park und Kárpáti wurde zu seinem ersten Direktor. 1993 war es auch auf österreichischer Seite so weit, und der symbolische Zusammenschluss der Nationalparks konnte an der Grenze gefeiert werden.
Meilensteine für den Naturschutz gesetzt
In seiner Zeit als Direktor von 1990 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 hat sich László Kárpáti mit seinem Team große Verdienste erworben. Beispiele dafür sind: wirksame Unterschutzstellung der Naturschätze des Hanságs und des ungarischen Neusiedler See-Gebiets, Aufbau einer Naturschutzverwaltung für West-Transdanubien, Wiedereinführung der Landnutzung und Landschaftspflege durch Beweidung, Wiesen- und Schilfmahd sowie Renaturierung von Lackenmulden im ungarischen Teil des Seewinkels und Feuchtgebietsrenaturierung im Hanság. Ebenfalls in seine Direktoren-Zeit fallen die Ausweisung des ungarischen Neusiedler See-Gebiets und von Teilen des Hanságs als Ramsargebiet, sowie die Schaffung der grenzüberschreitenden UNESCO-Weltkulturerbe-Landschaft Neusiedler See/Fertő-tó. Darüber hinaus fand Kárpáti auch noch Zeit, an seiner Heimat-Universität Sopron zu lehren und zu forschen.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolai Moser
Leiter Kommunikation WWF Österreich
+43 664 8839 2489
nikolai.moser@wwf.at
www.wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...