In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Staudammprojekt gefährdet Thailands Tiger
Bangkok/Thailand, 29. August 2012 – Der WWF warnt vor den massiven Auswirkungen des umstrittenen Mae Wong Staudammprojekts in Westthailand auf die dort in den Nationalparks wild lebende Tigerpopulation. Als Beweis veröffentlicht der WWF und die thailändische Nationalparkverwaltung das seltene Video einer Tigerin mit ihren zwei Jungen, das in der Nähe der geplanten Kraftwerksbaustelle aufgenommen wurde. Das thailändisch-burmesische Grenzgebiet ist die Heimat der zweitgrößten wild lebenden Tigerpopulation der Welt. An die 200 der weltweit letzten wilden 3.200 Tiger streifen dort durch die Wälder.
VIDEO: Tigerin mit ihren zwei Jungen im Mae Wong National Park
Das 320 Millionen Euro teure Staudammprojekt am Mae Wong Fluss in Westthailand bedroht die weitere Existenz der thailändischen Tigerpopulation. Das Bauvorhaben wäre ein Schlag gegen die Naturschutzarbeit im Land, wobei 20 Quadratkilometer des Nationalparks zerstört würden, warnt der WWF. Der Straßenbau zum Damm würde außerdem Zugangsstraßen zum Damm nötig machen, durch die Wilderer leichter in den Wald kommen. Denn Körperteile von Tigern werden in der traditionellen chinesischen Medizin noch immer als vermeintliches Potenzmittel und als Abwehr gegen Krankheiten benutzt.
Der WWF rief die thailändische Regierung auf, Alternativen für den Hochwasserschutz zu finden. Dazu zählen ein verbessertes Wassermanagement und kleinere Dämme außerhalb der Schutzgebiete. Außerdem ist die Baubewilligung für den Damm illegal, weil keine Sozial- und Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wurde, hält der WWF fest. “Wenn der Mae-Wong-Damm gebaut wird, sind Jahre des Tigerschutzes umsonst gewesen und Thailand riskiert seine letzten Tiger zu verlieren”, warnt der thailändische WWF-Tigerexperte Rungnapa Phoonjampa.
“Tiger brauchen große Mengen an Nahrung, besonders wenn sie ihre Jungen füttern. Unsere Videos zeigen, dass genügend Beutetiere für die Tiger im Mae Wong und Klong Lan Nationalparkgebiet vorhanden sind, damit sich Tiger dort vermehren können”, erklärt Rungnapa Phoonjampa. Denn neben den drei Tigern hat die Kamerafalle auch zahlreiche Beutetiere für Tiger aufgenommen, darunter Hirsche, Büffel, Wildschweine, Tapire, Muntjaks und sogar Elefanten. Insgesamt konnten 30 Säugetierarten in dem Gebiet nachgewiesen werden.
Die Tiger in Südostasien sind stark vom Aussterben bedroht. In Thailand gibt es heute weniger als 300 wild lebende Tiger. Die Ursachen für den Rückgang der Tigerzahlen sind der schrumpfende Lebensraum durch Verbauung, Infrastruktur, Dämme und der illegale Wildtierhandel – vor allem für die traditionelle chinesische Medizin.
Die Kamerafallen wurden vom WWF gemeinsam mit der thailändischen Nationalparkverwaltung aufgestellt um im westlichen Waldkomplex an der Grenze zu Myanmar das Vorkommen von Tigern nachzuweisen. Das Gebiet umfasst 17 Schutzgebiete mit 19.000 Quadratkilometern. Das entspricht der Größe Niederösterreichs. Bisher konnten in dieser Region neun Tiger und zwei Jungtiere nachgewiesen und deren Wanderungen zwischen dem Mae Wong Nationalpark und dem Huay Kha Khaeng Wildschutzgebiet dokumentiert werden.
Die Schutzbemühungen zur Rettung des Tigers wurden 2010 beim Tigergipfel im russischen St. Petersburg vereinbart. Die 13 Tigerstaaten wollen nun bis 2022 die Zahl der wild lebenden Tiger weltweit von 3.200 auf 6.400 verdoppeln. Der Schutz der Tiger und deren Lebensräume sollen dabei intensiviert und die Wilderei bekämpft werden. “Mit diesen Maßnahmen können nicht nur Tiger sondern auch andere Wildtiere besser geschützt werden, so Rungnapa Phoonjampa vom WWF Thailand.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at;
Download des Tiger-Videos: https://vimeo.com/48118021, Passwort: „tigress“.
Weitere Tiger-Fotos auf Anfrage bei Manuela Janosch, WWF Medienassistenz, Tel. 01-48817-239, Email: manuela.janosch@wwf.at.
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