Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF und BirdLife begrüßen Schuldspruch für Waldviertler Jäger
Erfolg im Kampf gegen illegale Verfolgung von Greifvögeln – Vergiftungen gehören zu den Haupttodesursachen streng geschützter Arten – Ermittlungsbehörden brauchen mehr Ressourcen – Aufruf an die Bevölkerung, Fälle zu melden

Krems, 29.07.2020 – Die Naturschutzorganisation WWF Österreich und die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich begrüßen die heute am Landesgericht Krems erfolgte Verurteilung eines Waldviertler Jägers, der 2019 mehrere Tiere mit dem verbotenen Insektizid Carbofuran vergiftet haben soll – darunter einen streng geschützten Seeadler. „Der Schuldspruch ist ein deutliches Signal und ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen die illegale Verfolgung von Greifvögeln und anderen Wildtieren. Vergiftungen sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine konsequent zu verfolgende Straftat. Denn sie gehören zu den Haupttodesursachen streng geschützter Arten wie See- oder Kaiseradler in Österreich. Auch für Haustiere sind sie eine tödliche Gefahr“, sagen Christina Wolf-Petre, Artenschutzexpertin des WWF Österreich, und Johannes Hohenegger, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich.
WWF und BirdLife nehmen den Fall zum Anlass, die Politik stärker in die Pflicht zu nehmen. „Um verbotene Vergiftungen oder Abschüsse verfolgen und bestrafen zu können, müssen die ermittelnden Behörden in Zukunft mehr Ressourcen bekommen. Denn bisher bleiben die meisten Täter unentdeckt oder fallen die Strafen oft zu gering aus, um abschreckend zu wirken“, erklären Wolf-Petre und Hohenegger.
Tote oder verletzte Greifvögel bitte melden
„Sollten Sie tote oder verletzte Greifvögel finden, bitten wir Sie, diese über die Meldeplattform Kaiseradler.at, die APP birdcrime oder die birdcrime Hotline +43 660 869 2327 zu melden“, appellieren Wolf-Petre und Hohenegger an die Bevölkerung. Im Rahmen des internationalen pannonEagle LIFE Projekts setzen der WWF Österreich und BirdLife Österreich einen Schwerpunkt zur Bekämpfung der illegalen Verfolgung von Greifvögeln. Finanziell unterstützt wird das EU-geförderte Projekt durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
+43 676 83 488 276
florian.kozak@wwf.at
Dr. Susanne Schreiner
Pressesprecherin BirdLife Österreich
+43 699 181 555 65
susanne.schreiner@birdlife.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag