Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
WWF warnt: Amazonas-Zerstörung steuert auf neue Höchstwerte zu
Umweltschutzorganisation fordert Staatengemeinschaft zum Handeln auf: Die Europäische Union und Österreich müssen Druck auf Brasilien machen und entwaldungsfreie Lieferketten sicherstellen

Wien, am 2. Juli 2020. Die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes steuert auf neue Negativ-Rekorde zu und könnte heuer noch schlimmer ausfallen als im verheerenden Vorjahr, warnt die Naturschutzorganisation WWF Österreich auf Basis aktueller Zahlen. Allein im Juni zählte das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) laut Satellitendaten 2.248 Brände im Amazonas und damit um knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. „Der Amazonas steuert auf eine existenzielle Katastrophe zu, wenn die Staatengemeinschaft nicht endlich mehr Druck auf Brasilien macht. Tropenwälder sind nicht nur unersetzlich für den Klimaschutz, sondern auch Heimat für unzählige Arten“, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. Insgesamt sind bereits rund 20 Prozent des ursprünglichen Amazonas-Regenwaldes zerstört.
„In Teilen des Amazonas herrscht eine von der brasilianischen Regierung befeuerte Wild-West-Politik, in der illegales Holzfällen geduldet und erleichtert wird. Die Behörden, die den Schutz des Waldes überwachen sollten, wurden gezielt geschwächt“, kritisiert Georg Scattolin. Neben Brasilien sieht der WWF auch die europäische Politik und die beteiligten Unternehmen in der Pflicht. Das gilt insbesondere für Firmen, die Soja oder andere Agrarrohstoffe aus Brasilien beziehen bzw. in ihren Lieferketten haben. „In Zukunft dürfen keine Waren importiert werden, für die Regenwald abgeholzt worden ist. Daher braucht es als eine starke EU-weite Gesetzgebung zu entwaldungsfreien Lieferketten“, fordert Georg Scattolin vom WWF Österreich.
Angefeuert wird die Zerstörung auch durch die Corona-Pandemie, von der Brasilien besonders betroffen ist. Eine vom WWF (World Wide Fund for Nature) im Frühjahr veröffentlichte Analyse hat ergeben, dass die Entwaldung während des ersten „Corona-Monats“ März um über 50 Prozent in die Höhe geschnellt ist, weil die Kontrolleure noch weniger präsent gewesen sind. Zeitgleich versuchte die Regierung während der Pandemie, den Schutz des Amazonas gezielt aufzuweichen, wie aus Videoaufzeichnungen hervorgeht.
Rückfragen und Kontakte:
WWF Österreich
Volker Hollenstein
Leitung Politik und Kommunikation
Mobil: +43 664 501 31 58
Email: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Einigung, warnt vor Schlupflöchern
Nature Restoration Law nimmt nächste Hürde – Bundesregierung und EU-Abgeordnete bei finaler Abstimmung im Februar gefordert
WWF: Seltene Aufnahmen geben Hoffnung für die letzten Tiger Malaysias
Neue Fotos von wild lebenden Tigern in Malaysia – WWF bestärkt im Schutz der bedrohten Großkatzen und ihres Lebensraumes
WWF-Analyse: Sanierungswillige bei Banken heiß begehrt
WWF fordert Sonderkonditionen für die Eigenheimsanierung – Öffentliche Förderungen sind so hoch wie nie – Neuer WWF-Ratgeber für die klima- und naturfreundliche Sanierung