Meeressäuger weltweit unter Druck – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz von Wal-Wanderrouten
WWF warnt vor Greenwashing und präsentiert Klima-Leitfaden für Unternehmen

Wien, am 14. Dezember 2021 – Begriffe wie „nachhaltig”, „klimafreundlich oder „umweltbewusst“ finden sich immer öfter in Unternehmensstrategien. Doch oft stecken keine wirksamen Maßnahmen dahinter. Die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) hat daher neue Leitlinien für Unternehmen erarbeitet, um Greenwashing von echtem Engagement zu unterscheiden. „Klima- und Naturschutz muss von der Marketingabteilung ins Kerngeschäft wandern. Kosmetische Maßnahmen wie der Kauf einiger Emissions-Zertifikate sind ohne eine wissenschaftsbasierte Emissionsreduktions-Strategie nur Greenwashing. Unsere Leitlinien zeigen, was Unternehmen wirklich tun müssen, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden”, sagt Stefan Ropac, Wirtschaftsexperte des WWF Österreich. Der Aufholbedarf ist riesig: bisher haben sich nur 21 heimische Unternehmen nachvollziehbar zu wissenschaftsbasierten Klimazielen (Science Based Targets) bekannt. „Unternehmen verursachen einen Großteil der Treibhausgas-Emissionen und müssen daher auch einen wesentlichen Klimaschutz-Beitrag leisten“, fordert Ropac.
Mit der Präsentation des neuen Leitfadens „Net Zero – Wissenschaftsbasierte Klimastrategien für Unternehmen“ will der WWF Unternehmen dabei unterstützen, echten Klimaschutz umzusetzen und sich den Pariser Klimazielen zu verschreiben. „Unternehmen werden ihrer Verantwortung für umfassenden Klimaschutz nur dann gerecht, wenn sie eine ganzheitliche Strategie verfolgen, die Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren, in Klima- und Naturschutz investieren und das alles auch transparent machen“, sagt WWF-Experte Stefan Ropac. Der erste Schritt jeder Strategie sei daher ein wissenschaftsbasierter 1,5-Grad-Kurs für die Unternehmensarbeit zur Senkung der Emissionen. Noch nicht eliminierte Emissionen müssen mit einem Preis versehen werden, der das Budget für Investitionen in Klima- und Naturschutzprojekte definiert. Langfristig muss das Ziel jedoch die gänzliche Eliminierung klimaschädlicher Treibhausgas-Emissionen sein.
Mehr Transparenz wichtig
Unternehmen müssen laut WWF ihre Verantwortung für eine Transformation klar anerkennen. Sie müssen engagiert kommunizieren und offen darlegen, warum und auf welche Art und Weise sie ihren Fußabdruck reduzieren werden. Der reine Ablasshandel durch den Einkauf, teils qualitativ mangelhafter, Treibhausgaszertifikate führt zu keinen realen Emissionsreduktionen und ist im besten Fall ein Nullsummenspiel. „Statt zweifelhafter, mehrdeutiger Labels müssen die eigenen Ziele und Maßnahmen transparent sein. Die Wirtschaft hat einen riesigen Hebel im Kampf gegen die Klimakrise in der Hand. Es wird Zeit, ihn endlich umfassend zu betätigen”, sagt Ropac.
Weitere Infos unter: www.wwf.at/netzero
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
EU-Bericht zeigt großen Handlungsbedarf bei Schutz und Renaturierung von heimischen Flüssen
EU Kommission fordert Österreich zu mehr Tempo bei Wiederherstellung von Flüssen auf – Megaprojekte in Alpentälern sollen auf Zukunftsfähigkeit überprüft werden.
Neuer Umweltbericht: WWF fordert Absage des Lobautunnels
Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison
Bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich – illegale Verfolgung als große Gefahr – WWF fordert ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung
Good News: 90 Seeadler-Paare leben bereits in Österreich
Der strenge Schutz und die Schutzmaßnahmen wirkt: Mittlerweile gibt es bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Doch weiterhin ist die illegale Verfolgung eine große Gefahr.
Good News: Luchs Janus im Nationalpark Kalkalpen freigelassen
Luchs Janus auf großer Mission: Im Nationalpark Kalkalpen soll er dazu beitragen, den dortigen Luchsbestand zu stärken.
EU-Wettbewerbs-Kompass: WWF warnt vor gefährlichem Irrweg
Umweltschutzorganisation zu Vorschlägen der Europäischen Kommission – Unter dem Deckmantel Bürokratieabbau soll der European Green Deal ausgehöhlt werden
WWF-Erfolg: 139 junge Polarfüchse im hohen Norden gesichtet
Die Polarfüchse haben sich den hohen Norden zurückerobert! Im Jahr 2024 wurden in Norwegen, Schweden und Finnland insgesamt 139 Jungtiere nachgewiesen. Der WWF unterstützt die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Ort.
Good News: Mehr Schutz für Kaisergranate in Kroatien
Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranate Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.