Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF zur Bodenstrategie: Zwei Jahre nach Ankündigung noch immer ausständig
![Seebarn B6 Umfahrung-c-Volker Hollenstein / WWF](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2023/10/Seebarn_B6_Umfahrung_Foto-19.07.23-12-49-51-c-Volker-Hollenstein_WWF.jpg)
Am 20. Oktober 2021 kündigte die damalige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger die Erarbeitung einer österreichweiten Bodenstrategie innerhalb eines Jahres an – mit dem Ziel, den Bodenverbrauch bis 2030 auf 2,5 Hektar pro Tag zu verringern. Zwei Jahre später gibt es aber noch immer keine Einigung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. “Das sind zwei verpasste Jahre im Bodenschutz. Seit der politischen Ankündigung sind rund 90 weitere Quadratkilometer wertvolle Böden verbraucht worden – das entspricht fast der doppelten Fläche des Attersees”, kritisiert Simon Pories, Bodenschutzsprecher der Naturschutzorganisation WWF Österreich. Er nimmt daher den federführend zuständigen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und die bremsenden Bundesländer und Gemeindevertreter in die Pflicht: “Jeden Tag, an dem nicht gehandelt wird, werden weitere Grünräume zubetoniert. Dadurch verlieren wir fruchtbares Ackerland, wichtige CO2-Speicher und Lebensräume für Tiere und Pflanzen.”
Der WWF fordert den Beschluss einer ambitionierten Bodenstrategie mit konkreten Zielen und einem Fahrplan bis 2030. Darauf aufbauend braucht es ein bundesweites Bodenschutzgesetz, damit die Strategie nicht als wirkungslose Absichtserklärung endet. “In Österreich werden täglich 12 Hektar Boden verbraucht, also fast fünf Mal mehr als politisch versprochen. Es ist deshalb fahrlässig, den Bodenschutz weiter auf die lange Bank zu schieben, während neue Straßen und Logistikzentren gegen alle Widerstände durchgeboxt werden”, kritisiert Simon Pories den langen Stillstand.
Die laufenden Verhandlungen in der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) haben bisher kein ambitioniertes Ergebnis gebracht. “Es wäre völlig inakzeptabel, wenn sich die Länder ihrer Verantwortung entziehen und das 2,5-Hektar-Ziel wieder nur verwässert in die Strategie kommt. Stattdessen müssen sich Bund, Länder und Gemeinden deutlich dazu bekennen”, fordert Simon Pories vom WWF.
Besonders wichtig sind verbindliche Zielwerte für die Bundesländer. Wie diese genau aussehen könnten, hat das Umweltbundesamt bereits im Frühjahr 2022 berechnet. Die Ergebnisse wurden jedoch bis heute nicht in die Bodenstrategie eingearbeitet, wie der WWF enthüllt hat. “Alle Länder müssen den Flächenfraß massiv reduzieren. Ansonsten sabotieren wir nicht nur den Klima- und Naturschutz, sondern gefährden auch die langfristige Ernährungssicherheit”, warnt Simon Pories vom WWF.
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...