Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF zur Wolfsbesenderung in Tirol: Herdenschutz ist und bleibt alternativlos
Wölfe sind europarechtlich streng geschützt – Besenderung ist nur in Verbindung mit Herdenschutz sinnvoll und entbindet nicht vom Artenschutz
![Der Europäische Wolf europaeischer-wolf-auf-einer-wiese-vor-einem-berg](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/576a4608e7a09.jpg)
Innsbruck, am 15. Juli 2020. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich bewertet die in Tirol geplante Besenderung eines Wolfs als angemessenen Schritt, der aber nicht von den tatsächlichen Aufgaben der Landesregierung ablenken darf. „Herdenschutz ist und bleibt alternativlos, weil der hohe Schutzstatus der Wölfe europarechtlich zurecht gut abgesichert ist. Eine Besenderung ist daher nur in Verbindung mit fachgerechten regionalen Präventionsmaßnahmen sinnvoll und entbindet Tirol nicht vom Artenschutz“, sagt WWF-Experte Christoph Walder. „Als fachliches Instrument dient eine Besenderung dazu, Daten zu sammeln und daraus zu lernen. Denn ein Wolf, der ungeschützte Schafe reißt, ist noch lange kein ‚Problemwolf‘. Dafür gibt es im Managementplan festgelegte Kriterien, die hier nicht erfüllt sind“, sagt Walder.
Der WWF fordert erneut die Umsetzung einer Herdenschutz-Offensive anstatt diese zentrale Präventionsmaßnahme schlecht zu reden. „Es werden immer wieder Wölfe aus umliegenden Ländern durch Tirol streifen. Deshalb ist ein gut aufgestellter, rasch einsetzbarer Herdenschutz ein Gebot der Stunde“, sagt WWF-Experte Christoph Walder. Als ökologische „Gesundheitspolizei“ hält der Wolf den Wildbestand und damit den Wald gesund, indem er vor allem kranke und schwache Tiere selektiert. Zusätzlich nützen andere Tiere jene Nahrungsreste, die ihnen „Meister Isegrim“ hinterlässt.
Während andere alpine Länder schon länger aktiv auf Herdenschutz setzen, hat Tirol hier noch viel nachzuholen. "Wichtig wäre es, rasch in die Ausbildung von Herdenschutzhunden zu investieren, sowie geeignete Hirtinnen und Hirten zu verpflichten, um diesen traditionellen Beruf wiederzubeleben", verweist Christoph Walder auf gute Beispiele aus der Schweiz. Parallel dazu brauche es eine ausgewogene Beratung sowie unbürokratische und ausreichend dotierte Entschädigungslösungen.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...