Schiffsverkehr gefährdet seltene Meeressäuger im Mittelmeer – WWF fordert Tempolimits und Ausweichrouten, um Kollisionen zu verhindern und ist im Einsatz gegen Geisternetze
Zwei Luchse in Norditalien freigelassen
Langer Backenbart, geflecktes Fell, Haarbüschel an den Ohren – dank in den 1970er Jahren begonnener Wiederansiedlungsprojekte ist der Eurasische Luchs auch wieder in den Alpen beheimatet – allerdings nicht im italienischen Teil. Das Projekt „ULyCA2“ soll das mit Unterstützung des WWF ändern. “Am Donnerstag wurde ein erstes junges Luchsweibchen im italienischen Teil der Julischen Alpen freigelassen, gestern folgte ein weiteres. Insgesamt sollen bis zu fünf Tiere ausgewildert werden”, berichtet die Biologin Magdalena Erich vom WWF Österreich. Auch hierzulande ist der Luchs regional vom Aussterben bedroht. Erst im Dezember letzten Jahres wurde im Nationalpark Kalkalpen ein Luchsmännchen freigelassen. Der WWF fordert Maßnahmen, um die Zerschneidung von Lebensräumen zu verhindern und Wildtierkriminalität zu bekämpfen.
Die beiden Luchse sind Anfang März aus der Schweiz in Tarvis (Region Friaul-Julisch Venetien) eingetroffen. Sowohl das junge Weibchen als auch das sechsjährige Tier stammen aus dem Schweier Kanton Jura. Ein weiteres Weibchen und ein Männchen, beide aus den rumänischen Karpaten, sollen im Rahmen des Projekts in den nächsten Wochen freigelassen werden – in einem abgelegenen Teil des Tarvisio-Waldes an der Grenze zu Slowenien, etwa 30 Kilometer von einer Luchspopulation in den slowenischen Alpen entfernt. Ziel des Projekts ist, dass slowenische und italienische Luchse so bald wie möglich zusammenkommen und einen neuen, vitalen Populationskern bilden.
„Mit dem Projekt tragen wir entscheidend dazu bei, dass die gefährdeten Katzen in Mitteleuropa wieder flächendeckend in geeignete Lebensräume zurückkehren können und ihre Vorkommen miteinander vernetzt sind. So können wir eine wichtige Verknüpfung zwischen den Luchspopulationen der Dinariden und der Westalpen schaffen“, sagt Magdalena Erich. Die Umsiedelung ist ein wichtiger Impuls für die Zukunft des Luchses im gesamten Alpenraum und damit auch für das Luchsvorkommen in Österreich. Denn die Bestände hierzulande sind nach wie vor klein und zerstückelt. „Die maximal 35 bis 40 heimischen Luchse leben in kleinen, voneinander isolierten Populationen. Ihr Lebensraum wird massiv zerschnitten, daher gibt es kaum Nachwuchs. Auch genetische Verarmung durch Inzucht ist ein großes Problem“, erklärt Magdalena Erich.
„Langfristig können Luchse auch in Österreich nur überleben, wenn die kleinen Vorkommen durch Umsiedelung gefördert und miteinander verbunden werden“, sagt WWF-Expertin Magdalena Erich. Zudem müsse es gelingen, illegale Verfolgung einzudämmen, die weitere Zerschneidung der Lebensräume – etwa durch Straßen, Siedlungen und Industriegebiete – zu verhindern sowie durch den Bau sicherer Querungsmöglichkeiten wie Grünbrücken zu überwinden, fordert der WWF.
News
Aktuelle Beiträge
WWF kritisiert Ausverkauf von Tiroler Naturschätzen
Geplantes Gesetzespaket der Landesregierung weicht Naturschutz auf und begünstigt Konzerne – WWF fordert Aus für “Ablasshandel” und grundlegende Überarbeitung des Entwurfs
Entsiegeln statt versiegeln: WWF fordert Hitzeschutz-Programm
Anhaltende Verbauung und Versiegelung verschärfen Hitze – WWF fordert Entsiegelungs-Offensive, Begrünung in den Städten und Limit für den Bodenverbrauch
Hohe Lebensmittelpreise: WWF fordert Maßnahmen gegen Verschwendung
Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.
WWF-Erfolg: Rekord bei Störchen, Jubiläum bei Konik-Pferden
Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen










