Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
Earth Day: WWF fordert Ernährungswende zur Entlastung des Planeten

Anlässlich des morgigen weltweiten Aktionstags für Umwelt- und Klimaschutz, dem “Earth Day”, macht der WWF Österreich auf die große Chance einer Ernährungswende zur Entlastung des Planeten aufmerksam. “Unser derzeitiges Ernährungssystem ist für ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen und 80 Prozent der Entwaldung verantwortlich. Hinzu kommt ein massiver Flächen-, Wasser- und Energieverbrauch. Wir müssen unsere Ernährung nachhaltiger gestalten, um Klima und Natur langfristig zu schützen”, sagt Pegah Bayaty, Sprecherin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich. Der größte Hebel dafür ist eine deutliche Reduktion tierischer Lebensmittel, denn ihre Produktion sprengt die ökologischen Belastungsgrenzen derzeit um ein Vielfaches. So werden in Österreich derzeit pro Kopf durchschnittlich 59 Kilogramm Fleisch jährlich verzehrt – das ist drei Mal mehr als maximal vom Gesundheitsministerium empfohlen. “Österreich braucht dringend eine Ernährungswende – sowohl für eine gesunde Umwelt als auch für die Gesundheit der Menschen”, fordert Bayaty.
Wie so ein planetenfreundlicher Speiseplan konkret aussieht, zeigt der WWF anhand der “Ernährungspyramide 2.0” – einer Erweiterung der bestehenden österreichischen Ernährungsempfehlung. Demnach sollten für eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit möglichst geringen Folgen für die Umwelt um die Hälfte weniger Fleisch, Fisch und Eier und zwei Drittel weniger Milchprodukte konsumiert werden als derzeit empfohlen. Dafür mehr Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und pflanzliche Fette – um die Energie- und Eiweißversorgung auf dem Niveau der aktuellen Ernährungspyramide beizubehalten. “Durch eine Reduktion des Konsums tierischer Produkte, können wir bis zu 64 Prozent der Treibhausgas-Emissionen einsparen – das ist angesichts der Klimakrise eine regelrechte Superpower”, sagt Pegah Bayaty vom WWF Österreich.
Um die dringend nötige Ernährungswende in Österreich einzuleiten, fordert der WWF von der Politik fünf wesentliche Maßnahmen: Neben einer Reform der Ernährungspyramide durch das Gesundheitsministerium muss die regierende Politik die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zumindest halbieren, den Schutz wertvoller Böden vertraglich verankern um wertvolle Ackerflächen zu erhalten, Ernährungsbildung als Schulfach einführen und öko-sozial umsteuern – etwa durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.
Bilder, Grafiken und OTöne zum Download hier: https://wwf-bilder.px.media/share/1676543184N6TBb5q9lN4ZLp
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.