WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mit dem Start der Urlaubssaison boomt auch der Handel mit exotischen Souvenirs. Nicht selten bestehen die Urlaubsmitbringsel aus bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) ruft daher mit dem WWF-Souvenir-Ratgeber zu besonderer Vorsicht auf. Denn der Kauf von solchen Erinnerungsstücken gefährdet sensible Ökosysteme und oft sogar das Überleben einer ganzen Art. “Obwohl viele Produkte harmlos wirken, stammen sie oft von gefährdeten oder geschützten Arten. Ihre Einfuhr ist damit strafbar – aus gutem Grund. Denn die hohe Nachfrage nach diesen Souvenirs treibt die Zerstörung von Lebensräumen und die Ausrottung seltener Arten voran”, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. Auch Unterhaltungsshows oder Freizeitaktivitäten mit wilden Tieren als Touristenattraktionen verursachen häufig Tierleid. Und sogar das Essensangebot an beliebten Reisezielen kann die Jagd auf seltene Arten fördern. “Unser Rat ist ganz klar: Finger weg von Muschelketten, Seestern-Deko oder Haifischzähnen. Auch Delfinshows und Selfies mit exotischen Tieren sind ein No-Go”, sagt Georg Scattolin vom WWF.
Die Liste problematischer Souvenirs ist lang. Besonders häufig beschlagnahmte Erinnerungsstücke sind Schnitzereien, Schmuck und Dekorationsartikel aus Elfenbein, Schildpatt oder geschützten Hölzern. Auch auf Korallen sowie daraus gefertigte Schmuck- oder Kunstgegenstände, Lederwaren aus geschützten Reptilienarten oder Fellprodukte sollten Reisende besser verzichten. Denn die Auswirkungen des Souvenirgeschäfts sind enorm. Jedes Jahr werden 25 Millionen Seepferdchen für die Souvenirproduktion getötet. Mehr als eine Million Krokodile und Warane müssen jährlich dafür ihr Leben lassen. Auch bei Stör-Kaviar, Schlangen-, Skorpion- oder Tigerknochenwein ist Vorsicht geboten. Reisenden drohen neben der Beschlagnahme auch Geldstrafen von bis zu 80.000 Euro und im Extremfall sogar bis zu fünfjährige Freiheitsstrafen. “Nur wenn man keine pflanzlichen oder tierischen Mitbringsel kauft, ist man auf der sicheren Seite“, sagt WWF-Experte Georg Scattolin.
Haifisch und Rochen auf Touristen-Menüs
Der WWF warnt außerdem vor seltenen Arten auf den Menüs vieler Urlaubsorte. Denn der hohe Fischkonsum an den Urlaubsdestinationen ist besonders in der Hochsaison nicht nachhaltig oder regional zu decken. “Vermeintlich lokale, frische Fänge stammen oft aus der Zucht oder aus Fernost. Zudem landen viele bedrohte Arten wie Haie oder Rochen versteckt auf der Speisekarte”, warnt Scattolin vom WWF Österreich. Einer der häufigsten Betrugsfälle mit Meeresfrüchten in Italien ist Hai, der als Schwertfisch verkauft wird – dabei sind Haiarten im Mittelmeer drastisch überfischt. Auch wenn das Angebot an Fisch-Gerichten groß ist, empfiehlt die Umweltschutzorganisation daher vermehrt zu vegetarischen Alternativen zu greifen, welche gerade in den Mittelmeerländern ebenso traditionell vorkommen. Wenn es dennoch einmal Fisch sein soll, bietet der WWF-Fischratgeber Orientierung.
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