Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
WWF: Richtiges Verhalten bei einer Begegnung mit einem Braunbären
Wien, am 26. September 2014

Unser Video zeigt Tipps für das richtige Verhalten bei der Begegnung mit einem Braunbären: Hier klicken!
Bären sind scheu und gehen Menschen normalerweise früh aus dem Weg. Sehr selten kommt es in freier Wildbahn zu Kontakten, wie aktuell im Salzburger Lungau, wo dem Vernehmen nach ein Landwirt im Zuge einer Bärenbegegnung auf einer Alm leicht verletzt wurde. „Wenn die Schilderungen stimmen, hat sich der Mann vollkommen richtig verhalten und sich langsam und ruhig zurückgezogen, woraufhin der Bär rasch das Interesse an ihm verlor“, erklärt Christian Pichler, Bärenexperte des WWF Österreich. Derzeit leben nach Schätzungen etwa fünf bis acht Bären im Grenzgebiet von Österreich zu Italien beziehungsweise Slowenien. Auch der Braunbär im Salzburger Lungau könnte aus der Slowenischen Population stammen, wie Bärenanwalt Georg Rauer erklärte.
Der Braunbär war in Österreich und in weiten Teilen Europas lange Zeit ausgerottet. Nach der selbstständigen Zuwanderung des so genannten „Ötscherbären“ von Slowenien nach Österreich im Jahr 1972, gründete der WWF Österreich 1989 ein Bestandstützungsprojekt. In den folgenden vier Jahren wurden drei Braunbären ausgewildert. Zusammen mit dem Nachwuchs konnten in den Nördlichen Kalkalpen in Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und Salzburg in der Folge insgesamt 35 Bären nachgewiesen werden. Am meisten Bären gleichzeitig gab es 1999 mit zwölf Individuen. Insgesamt wurden 31 Braunbären in Österreich geboren. Dennoch verschwanden insgesamt 22 der hierzulande geborenen Tiere auf ungeklärte Art und Weise. Seit 2011 ist die heimische Population erloschen; der Österreichische Braunbär also zum zweiten Mal ausgestorben.
Selbst in Zeiten, als in Österreich gleichzeitig mehrere Bären gelebt haben, ist es in keinem einzigen Fall zu einem gefährlichen Bärenangriff mit Verletzungen eines Menschen gekommen. Wenn allerdings Bären bewusst oder unbewusst gefüttert werden, verlieren sie ihre natürliche Scheu vor dem Menschen und können dadurch regelrecht zu „Problembären“ gemacht werden.
Für den – äußerst seltenen – Fall einer Begegnung mit einem Bären, ist Ruhe zu bewahren das oberste Gebot. Bären werden in den meisten Fällen den Menschen zuerst bemerken als umgekehrt, und sich von selbst zurückziehen.
Drohgebärden oder Versuche, das Tier zu verscheuchen, könnten vom Bären allerdings als Bedrohung empfunden werden und sind deshalb fehl am Platz. Auf Handyfotos sollte zur eigenen Sicherheit unbedingt verzichtet werden. Verhaltenstipps für den Umgang mit Bären und anderen Wildtieren sowie eine Broschüre des WWF und der Österreichischen Bundesforste stehen auf der Homepage des WWF unter www.wwf.at/baeren-begegnung zum Download zur Verfügung.
Wie im Österreichischen Bären-Managementplan – einem Leitfaden für den Umgang und gesetzliche Regelungen mit Bären und anderen Wildtieren – festgelegt, fungieren Bärenanwälte als unabhängige Vermittler zwischen Mensch und Bär. Für jedes Bundesland, in dem Braunbären auftauchen können, gibt es jeweils einen Bärenbeauftragten. Auch im aktuellen Fall war Georg Rauer als erster Ansprechpartner rasch vor Ort um mit den Betroffenen zu sprechen, Hinweise zu sammeln und zu überprüfen, bzw. die Bevölkerung und die Medien über die aktuelle Situation zu informieren.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488-17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christian Pichler, WWF-Bärenexperte, Tel. 01/488 17-279, E-Mail: christian.pichler@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken