Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
„Achtung – Aliens in der Au!“. WWF Österreich und Innsbrucker Alpenzoo eröffnen neue Ausstellung
Mit der Eröffnung einer Ausstellung aus einem Tiroler Schulprojekt machen der WWF Österreich und der Alpenzoo Innsbruck gemeinsam auf die Bedrohung für heimische Ökosysteme durch gebietsfremde Arten aufmerksam.

Donnerstag, 2. Juli 2020 – Der WWF Österreich und der Alpenzoo Innsbruck haben heute gemeinsam die Schüler*innen-Ausstellung „Achtung – Aliens in der Au!“ im Hans Psenner Saal des Zoos eröffnet, in der ab sofort die gemalten Werke von Schülerinnen und Schülern der NMS Leopoldstraße bestaunt werden können. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Umweltbildungsprojektes des WWF Österreichs, das auf die negativen Auswirkungen durch das Aussetzen exotischer Haustiere aufmerksam machen will. Denn insbesondere am Alpenfluss Inn sind gebietsfremde Arten keine Seltenheit mehr. „Wer seinen Goldfisch in die Freiheit entlässt, tut damit weder dem Haustier, noch der Natur einen Gefallen. Denn sobald sich exotische Arten, die ihren Lebensraum natürlicherweise nicht in den Alpen haben, in einem neuen Territorium ansiedeln, können sie zu einer ernstzunehmenden Bedrohung für die heimische Artenvielfalt werden – bis hin zur Auslöschung ganzer Populationen“, erklärt Elisabeth Sötz vom WWF Österreich und Leiterin des Artenschutzprojektes „INNsieme“ „Es ist toll zu sehen, mit viel Kreativität und Engagement die Innsbrucker Schülerinnen und Schüler, das Thema ‚Aliens am Inn‘ in ihren Werken verarbeiten und mithelfen, über die Gefahren für unser Ökosystem zu informieren.“
Es kommt immer öfter vor, dass invasive, gebietsfremde Arten, vor allem Gold- und andere Aquarienfische, aus den Tümpeln der Inn-Auen mühsam entfernt werden müssen, da sie dort ansonsten zu Fressfeinden für heimische Amphibien werden. „Mehrere lokale Populationen der selten gewordenen Erdkröte (Bufo bufo L.) wurden von gebietsfremden Arten bereits komplett ausgelöscht. Das gesamte ökologische Gleichgewicht am Inn gerät dadurch ins Wanken“, warnt WWF-Projektleiterin Sötz und empfiehlt Haustierbesitzer*innen, die nicht mehr genug Zeit für ihre Aquarien und Terrarientiere haben, diese wieder in die Zoohandlung zurückzubringen. „Das entlastet unser Ökosystem und hilft den Goldfischen, wieder ein neues Zuhause zu finden“, so Elisabeth Sötz.
„Der Alpenzoo Innsbruck bietet seinen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, den verschiedensten Wildtieren des Alpenraumes zu begegnen. Als lebende Botschafter ihrer Art übernehmen diese eine wichtige Funktion für die Wissensvermittlung über die hohe Bedeutung der heimischen Artenvielfalt, die unbedingt erhalten werden muss“, erklärt Dr. André Stadler, Direktor des Alpenzoos, der das „INNsieme“-Projekt als assoziierter Partner unterstützt.
Die kreativen Ergebnisse eines Malwettbewerbs zum Thema „Achtung – Aliens in der Au!“ an der NMS Leopoldstraße in Innsbruck können von 2. bis 31. Juli 2020 im Hans Psenner Saal des Alpenzoo besichtigt werden.
Weitere Informationen zum INNsieme-Projekt unter: www.innsieme.org
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Pressesprecher WWF Österreich
Tel.: 0676 83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.