Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
200 Millionen für Renaturierung: WWF drängt auf weitere Maßnahmen
Zusätzlich zur Renaturierung muss die Politk die starke Verbauung mit neuen Kraftwerken eindämmen - Umweltorganisation fordert Naturschutz-Offensive, um EU-Ziele zu erreichen

Wien, am 4. Februar 2021. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich begrüßt das aktuelle Renaturierungspaket von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, fordert aber dringend weitere Maßnahmen. Denn laut offiziellen Zahlen sind 60 Prozent der heimischen Flüsse sanierungsbedürftig und werden die EU-Ziele weit verfehlt. Somit reichen die seit Februar abrufbaren 200 Millionen Euro bis 2027 (im Schnitt 28,6 Mio. Euro pro Jahr) bei weitem nicht aus. „Der Aufholbedarf ist riesig. Zusätzlich zur Renaturierung muss die Bundesregierung daher vor allem die starke Verbauung mit neuen Kraftwerken eindämmen. 200 Millionen Euro in die Sanierung zu investieren und gleichzeitig wertvolle Flüsse hoch subventioniert mit neuen Kraftwerken zu verbauen, wäre absolut widersinnig“, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek mit Blick auf das kommende Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG).
Gemeinsam mit der Umweltministerin muss sich die für den Gewässerschutz zuständige Landwirtschaftsministerin für wirksame Naturschutz-Kriterien im EAG einsetzen. „Insbesondere Schutzgebiete und die letzten intakten Fließstrecken müssen frei von neuen Kraftwerken bleiben. Wir brauchen dringend mehr lebendige und klimafitte Flüsse“, fordert Bettina Urbanek. Mit über 5.200 Wasserkraftwerken ist der Verbauungsgrad bereits extrem hoch. Dennoch plant die Energiebranche zahlreiche weitere Anlagen in höchst sensiblen Gebieten. „Bevor neue Strecken verbaut werden, müssen alle Effizienz- und Sanierungspotenziale gehoben werden. Denn derzeit verfehlen acht von zehn Kraftwerken die ökologischen Mindeststandards“, sagt Urbanek.
Der Rechnungshof hat vorgerechnet, dass ein Gesamt-Investitionsbedarf von rund 2,7 Milliarden Euro besteht, um den EU-rechtlich geforderten guten Gewässerzustand zu erreichen. „Die Wasserrahmen-Richtlinie erfordert eine umfassende Naturschutz-Offensive. Das aktuelle Paket kann daher nur ein erster Schritt sein“, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek. Neben der Politik müssten auch die Kraftwerksbetreiber deutlich mehr in die Sanierung belasteter Flüsse investieren.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Leitung Politik und Kommunikation WWF Österreich
volker.hollenstein@wwf.at
+43 664 501 31 58
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken