WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Tag des Regenwaldes: WWF-Analyse zeigt Teufelskreis zwischen Entwaldung und Pandemie
Globale Tropenwaldabholzung im Lockdown mehr als verdoppelt - WWF Österreich fordert wirksames EU-Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten
Anlässlich des heutigen internationalen Tags des Regenwaldes schlägt die Umweltschutzorganisation WWF Österreich Alarm – denn der Zustand der artenreichen Tropenwälder weltweit ist dramatisch. Laut einer Analyse des WWF hat die Regenwaldzerstörung im vergangenen Jahr durch die Corona-Pandemie besonders stark zugenommen: „Fehlende staatliche Kontrollen während der Lockdowns, wie der Rückzug von Rangern und Polizei, sowie finanzielle und soziale Notlagen durch die Pandemie haben zu einem Anstieg der illegalen Rodungen geführt. Wir dürfen in Krisenzeiten aber nicht auf den Schutz unserer Natur vergessen – sie ist unser Bollwerk gegen Krankheiten“, sagt Georg Scattolin, Regenwaldexperte beim WWF Österreich. Denn über 60 Prozent aller heute bekannten Infektionskrankheiten sind Zoonosen – der Großteil wird von Wildtieren übertragen. „Je kleiner ihr Lebensraum durch Waldzerstörung wird und je mehr wir Wildtiere dadurch in menschliche Nähe drängen, desto eher breiten sich Krankheiten aus. Wir müssen diesen Teufelskreis durchbrechen, um zukünftige Pandemien zu verhindern“, sagt Scattolin.
Allein während des ersten Lockdowns im März des Vorjahres gingen laut der Umweltschutzorganisation WWF 150 Prozent mehr Tropenwald verloren als im Durchschnitt des selben Monats in den Jahren 2017 bis 2019, nämlich mehr als die fünfzehnfache Fläche von Wien. Den größten prozentualen Zuwachs an Waldzerstörung erlitten die untersuchten Länder Südamerikas mit einem Anstieg von 167 Prozent, gefolgt von asiatischen Ländern, in denen um 155 Prozent mehr Tropenwald zerstört wurde und Ländern des afrikanischen Kontinents mit einem Plus von 152 Prozent.
Große Verantwortung der EU an globaler Tropenwaldabholzung
Die Ursachen für einen Anstieg der Waldzerstörung sind nicht nur vor Ort, sondern auch in Europa zu suchen: Durch ihren unersättlichen Hunger auf Fleisch und Agrarrohstoffe wie Kaffee, Kakao oder Holzprodukte verursacht die EU 16 Prozent der globalen Tropenwaldabholzung. Etwa jedes Sechste in der EU gehandelte Lebensmittel trägt zur Entwaldung in den Tropen bei. „Die Politik muss endlich Verantwortung dafür übernehmen. Wir brauchen ein umfassendes EU-Lieferkettengesetz, damit keine Regenwaldzerstörung auf unseren Tellern landet“, fordert Scattolin.
Mit dem geforderten EU-Lieferkettengesetz soll die EU starke Sozial- und Umweltstandards in den Handelsbeziehungen verankern und gewährleisten, dass Produkte, die am europäischen Markt landen, nicht im Zusammenhang mit Naturzerstörung oder der Verletzung von Menschenrechten stehen. Bereits 1,2 Millionen Menschen unterstützen diese Forderung.
Rückfragehinweis:
Alexa Lutteri, MA BSc
Pressesprecherin WWF Österreich
+43 676 834 88 240
alexa.lutteri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen
Neue Zahlen: Bodenverbrauch weit über „Nachhaltigkeitsziel“ der Politik
Neue ÖROK-Zahlen zeigen Zunahme von Verbauung und Versiegelung genauer als bisher – Bodenverbrauch mehr als doppelt so hoch wie selbst gestecktes „Nachhaltigkeitsziel“ des Bundes – WWF für Bodenschutz-Vertrag
WWF: Geplante Wolfs-Verordnung in der Steiermark ist rechtswidrig
Naturschutzorganisation gibt Stellungnahme zu Entwurf ab: „Geplante Verordnung ignoriert EU-Schutzvorgaben für den Wolf und erlaubt Tötungen, die weder fachlich noch rechtlich gerechtfertigt sind“
WWF trauert um Toni Vorauer
Langjähriger WWF-Mitarbeiter, Tiroler Schutzgebietsbetreuer und Fledermaus-Experte verstorben – Prägende Verdienste für den Natur- und Artenschutz
Neue Umfrage: Große Mehrheit fordert strengere Bodenschutz-Maßnahmen
Repräsentative Studie: Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich strengere Regeln und verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch – WWF fordert Bund und Länder zum Handeln auf
Kraftwerk Kaunertal: WWF fordert Offenlegung aller Sicherheitsrisiken
Aktuelle Anfrage an TIWAG eingereicht – Naturschutzorganisation für volle Transparenz, bevor Kraftwerksausbau vorangetrieben wird – Klimakrise verschärft Naturgefahren und Sicherheitsrisiken
“Der Luchs verschwindet”: WWF schlägt mit Weihnachtskampagne Alarm für den Schutz der seltenen Katzenart
Nur noch maximal 35 Luchse in Österreich – WWF fordert bessere Vernetzung der Lebensräume und entschlossenes Vorgehen gegen Wildtierkriminalität










