In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
Seltenste Säugetiere der Welt in Gefahr
Wien, 18. Mai 2009 – Die vietnamesischen Annamiten-Nashörner sind die seltensten Säugetiere der Welt. Die letzten drei bis acht Tiere sind nun durch neue Straßen nahe dem bekannten Cat Tien Nationalpark in Südvietnam zusätzlich gefährdet. Der Bau der ersten Straße hat gerade begonnen. Diese Straßen zerstören das letzte Rückzugsgebiet und beunruhigen die empfindsamen Tiere. Wilderer bekommen außerdem leichteren Zugang zum Nashorngebiet.
Der WWF startet nun ein Projekt, um diese seltenen Tiere für die Nachwelt vor dem Aussterben zu retten. „Die letzten Einhörner Vietnams brauchen dauerhaften Schutz, sonst werden sie in den nächsten Jahren endgültig aussterben“, warnt WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl und kündigt ein neues Projekt an, an dem sich auch der WWF Österreich beteiligt.
Sie wirken massig und wehrhaft, doch in Wahrheit sind sie ausgesprochen scheu und stehen kurz vor dem Aussterben. Java-Nashörner sind die seltensten Großsäugetiere der Erde. Weltweit gibt es höchstens noch 70 Exemplare. Eine Unterart davon lebt im Westen der Insel Java und umfasst weniger als 60 Tiere. Von der zweiten noch existierenden Unterart, dem Annamiten-Nashorn, gibt es noch drei bis acht Individuen. Diese einzigartigen Tiere leben im Cat Tien Nationalpark in der Annamiten-Region im Süden Vietnams. Aber leider sind sie auch dort nicht mehr sicher und die Bedrohungen nehmen erschreckend zu. Vor kurzem wurde nun sogar mit dem Ausbau von Straßen begonnen, die den noch verbliebenen Lebensraum der Tiere vom Umland abschneiden. Auch ein Staudamm soll direkt außerhalb des Nationalparks gebaut werden.
Java-Nashörner sind vorsichtige Tiere, die auf Beunruhigung sehr empfindsam reagieren. Ihr letztes Rückzugsgebiet in Vietnam liegt zwar in einem Nationalpark, dennoch wird der Wald illegal abgeholzt und von Wegen, Feldern und Dörfern immer mehr zerschnitten. Der Zugang zu lebenswichtigen Salzleckstellen und Wasserlöchern wird zunehmend schwieriger. Auch die verbotene Jagd mit Schlingfallen ist eine große Gefahr. „Wenn nur ein einziges Tier stirbt bedeutet dies sehr wahrscheinlich das Aus für den gesamten Bestand“, so Jahrl. „Die Bedrohung erreicht durch den Bau der Straßen jetzt dramatische Ausmaße.“
Der WWF kämpft seit Jahren gegen das Aussterben dieser Tiere. Dieser Kampf muss nun aber so rasch wie möglich verstärkt werden, sonst gibt es für die Annamiten-Nashörner keine Rettung mehr. Um der vietnamesischen Regierung zu beweisen, dass es die Tiere noch gibt und sie die Bauvorhaben stoppt, startet der WWF im Oktober 2009 nach der Regenzeit ein Monitoring-Projekt. Mit Hilfe speziell trainierter Hunde und mit gut ausgebildeten Ranchern wird nach dem Dung der Nashörner gesucht der dann genetisch untersucht wird um die Zahl und das Geschlecht festzustellen. Auch Kamerafallen sollen zum Einsatz kommen. Erst wenn diese Grundlagen vorliegen kann der WWF zusammen mit der vietnamesischen Regierung ein langfristiges Schutzprogramm ausarbeiten und umsetzen.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF Österreich,
Email: franko.petri@wwf.at.
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