Wildtierkameras zeigen: 4 junge Amur-Tiger streifen durch die Wälder im Nordosten Chinas. Es ist ein Hoffnungsschimmer für die Rückkehr der Tiger in eine Region, die sie fast verloren hatte.
Hoffnung für die Murauen: Tausende Grazer unterschreiben Petition

Graz, am 23. November 2009 – Mit einem „Sleep-In“ im Rahmen einer symbolischen Besetzung des Eingangs zum Grazer Landhaus machten steirische UmweltaktivistInnen in der Nacht auf Montag auf die illegalen Bauarbeiten für die Murkraftwerke Gössendorf und Kalsdorf aufmerksam. „Das ist erst die Spitze des Eisberges“, warnt Clemens Könczöl von der Plattform Lebendige Flüsse. „Die Grüne Lunge unserer Stadt soll nach und nach zerstört werden – und die Mur durch insgesamt fünf neue Kraftwerke von einer Lebensader in eine tote Staukette verwandelt werden.“ Auch vielen besorgten Grazerinnen und Grazern ist die Zerstörung ihres Flusses ein Dorn im Auge, wie die mittlerweile tausenden Unterschriften der Petition „Rettet die Mur – Schützt die Auen“ zeigen. „Wir appellieren an Landeshauptmann Voves, diesen Vernichtungsreigen gegen die Natur zu beenden!“, so die Murschützer.
Unzählige Vorträge, zahlreiche Aktionen in der Au und in der Stadt, viele Protestveranstaltungen, und nun die Lange Nacht der Mur mit rund 40 TeilnehmerInnen vor dem Landhaus – das ist die Zwischenbilanz der Informationsoffensive der Grazer Murschützer zu den Kraftwerken Kalsdorf und Gössendorf. Bereits über 3.000 Steirerinnen und Steirer haben den Murauen auf der Petition unter http://au.mur.at/signup ihre Stimme gegeben.
„Immer mehr Grazerinnen und Grazern werden jetzt die massiven Auswirkungen der Kraftwerke bewusst, die unsere einzigartigen Mur-Auen im Landschaftsschutzgebiet unwiederbringlich zerstören, und in eine auswechselbare Industrielandschaft verwandeln sollen“, sagt Martin Fuchs von der Plattform zum Schutz der Murauen. „Unser Widerstand wird weitergehen und wir werden dafür kämpfen, die Lebensader Mur für die nachfolgenden Generationen zu erhalten!“
Der WWF und der Naturschutzbund Steiermark unterstützen die Aktionen und rufen alle SteierInnen auf, den bedrohten Murauen ihre Stimme zu geben. „Was sich derzeit in den Murauen abspielt, ist für jeden Naturliebhaber unfassbar! Die schweren Baumaschinen verwüsten einen der artenreichsten Lebensräume in Österreich, letztlich alles mit politischem Sanktus“, so Markus Ehrenpaar vom Naturschutzbund Steiermark.
Der betroffene Murabschnitt ist nicht nur Lebensraum vieler bedrohter Arten wie Huchen, Fischotter oder Eisvogel, sondern auch das grüne Rückgrad der Stadt Graz. „Die letzten freien Naturräume vor den Toren der Stadt dürfen nicht für ein paar Promille Stromerzeugung geopfert werden“, ist Arno Mohl, Flussexperte des WWF Österreich überzeugt. Der WWF hat in seinem jüngst präsentierten Ökomasterplan, in dem die 53 größten Flüsse Österreichs in Bezug auf ihre Schutzwürdigkeit analysiert wurden, festgestellt, dass gerade die freie Fließstrecke der Mur südlich von Graz höchst erhaltenswert ist und nicht durch weitere Wasserkraftwerke zerstört werden darf.
Weitere Informationen (Aktionsfotos ab ca. 11.30 Uhr):
Clemens Könczöl, Plattform Lebendige Flüsse, Tel.: 0664/ 1354672
Markus Ehrenpaar, Geschäftsführer Naturschutzbund Steiermark, Tel.: 0664/ 4077133
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel.: (01) 48817-250
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
NoVA-Befreiung: WWF warnt vor Rückschritt im Klimaschutz
Abbau umweltschädlicher Subventionen überfällig – Neue Privilegien sabotieren Klimaziele
WWF kritisiert Salzburger Biber-Verordnung als rechtswidrig
Neue Landes-Verordnung verstößt mehrfach gegen EU-Recht – WWF fordert mehr Raum für heimischen Nager
WWF: Blatten-Katastrophe könnte sich im Kaunertal wiederholen
Experten-Analyse: Felsflanken über Gepatsch-Speicher mit ähnlicher Charakteristik wie in Blatten – WWF fordert Sicherheitsprüfung der bestehenden Anlage und Absage des Ausbauprojekts Kaunertal
WWF: Renaturierte Au zeigt Klimaschutz-Potential
Neue BOKU-Studie: Beweidete Auwiesen bleiben trotz Jahrhundert-Hochwasser stabile CO₂-Speicher – WWF fordert gesicherte Finanzierung von Renaturierung und Naturschutz-Offensive
WWF alarmiert: Regenwald in zehnfacher Fläche Österreichs bereits zerstört
Massive Regenwaldzerstörung schreitet voran: Lebensraumverlust für Jaguare und rosa Flussdelfine besonders kritisch – WWF fordert besseren Schutz
Renaturierung: WWF fordert mehr Tempo bei Österreichs Wiederherstellungsplan
Ein Jahr vor EU-Deadline sind zentrale Fragen immer noch offen – Lücken und Defizite bei Finanzierung und Einbindung der Öffentlichkeit
WWF-Erfolg: Tiger kehren in indischen Nationalpark zurück
Seit 2020 unterstützt der WWF ein Umsiedlungsprojekt im Rajaji-Nationalpark in Nordindien. Nun streifen wieder Tiger durch das Schutzgebiet – und sogar Tigernachwuchs wurde gesichtet!
WWF-Erfolg: 15 Sambars in Thailand freigelassen
Im Salakpra Wildlife Sanctuary wurden 15 Sambarhirsche in die Freiheit entlassen. Die Rückkehr der gefährdeten Pflanzenfresser ist ein wichtiger Schritt, um das Ökosystem zu stärken.