In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
WWF-Report zeigt: Weltnaturerbe Great Barrier Riff in Gefahr
Wien, 31. Jänner 2014 – Das weltberühmte Great Barrier Riff läuft Gefahr seinen Status als Weltnaturerbe zu verlieren. Die Umweltschutzmaßnahmen der australischen Behörden sind trotz Vorwarnung des UNECO Welterbe-Komitees weiterhin unzureichend. Teile der Korallenriffe und angrenzender Lebensräume sind in schlechtem Zustand – mit fatalen Folgen für die Biodiversität und die „Riff-Bewohner“ wie Haie, Rochen und Meeresschildkröten. Ein aktueller Report des WWF und der Australian Marine Conservation Society präsentiert die Verfehlungen und mangelnden Fortschritte das größte Korallenriff der Erde zu schützen. Demnach wurde keine der sieben UNESCO Empfehlungen erfüllt oder mit gutem Fortschritt umgesetzt. Besondere Defizite gibt es bei Hafenausbau und Schifffahrt. Morgen läuft die Frist für Australien aus um ein besseres Umweltmanagement für das Riff nachzuweisen.
Zu den Hauptbedrohungen des Riffs zählen neben dem Klimawandel die Verschlechterung der Wasserqualität durch Pestizide und Düngemittel aus der Landwirtschaft. Ebenso schädlich ist der rasant betriebene industrielle Ausbau der Küstenregion mit den Hafenerweiterungen. Geplant ist unter anderem den Hafen Abbot Point zum weltgrößten Kohlehafen auszubauen – eine Maßnahme die laut WWF in direktem Widerspruch zu den UNESCO-Empfehlungen steht. Drei Millionen Kubikmeter Baggergut sollen dabei in der Welterbe-Region des Riffs verklappt werden, was die Wasserqualität weiter verschlechtern würde.
Entlang des Riffs soll dank des geplanten Mega-Hafens eine regelrechte Schiffsautobahn für ca. 7.000 Schiffe pro Jahr entstehen. „Schon ein Schiffsunfall reicht, um ein Korallenriff auf Jahrzehnte zu zerstören. Es ist fahrlässig das Risiko so zu erhöhen“, warnt Georg Scattolin, Meeresschutzexperte des WWF. Erst 2010 war der chinesische Frachter Shen Neng 1 auf das Riff aufgelaufen und hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. „Das Great Barrier Reef ist eines der sensibelsten Ökosysteme der Erde. Es wird weltweit als Naturwunder geliebt und zieht rund zwei Millionen Touristen pro Jahr an. Und kein Urlauber will sich zwischen Kohlefrachtern wiederfinden“, so Scattolin weiter.
Seit das Great Barrier Riff 1981 von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt wurde, verschlechtert sich sein Zustand – besonders rapide in den letzten zehn Jahren. Auf der Jahresversammlung des Welterbe-Komitees im Juni könnte das Riff daher auf die Liste der „Welterben in Gefahr“ gesetzt werden, weil die UNESCO-Empfehlungen zum besseren Schutz des Riffs nicht umgesetzt wurden. Der WWF kritisiert deshalb sowohl die Regionalregierung von Queensland als auch die australische Regierung. „Hier steht viel auf dem Spiel, aber es wird wenig getan. Die Verwaltung dieses Meeresschutzgebietes galt einst als weltweites Vorbild. Jetzt macht der Schutz des Riffs sogar Rückschritte. Das ist die traurige Wahrheit“, warnt Scattolin.
Das Great Barrier Riff erstreckt sich über 2.300 Kilometer vor der Nordküste Australiens und besteht aus 2.900 Einzelriffen und 940 Inseln. Es umfasst ein Drittel der weltweiten Weichkorallen und 411 Arten von Hartkorallen. Sechs von sieben bedrohten Meeresschildkrötenarten sind hier zu finden. Das Riff ist Heimat für 1.500 Fischarten, für 134 Arten von Haien und Rochen und 30 Säugetierarten.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231 oder franko.petri@wwf.at
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