In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
Morgen ist Welttag der Fischerei: Meere in Not
Wien, 20. 11. 2012 – Morgen am 21. November ist Welttag der Fischerei. Anlässlich dieses Tages warnt der WWF vor der extremen Übernutzung der Meere. In einem Brief an die österreichischen Mitglieder des Europäischen Parlaments zeigt die Umweltorganisation auf, dass auch in Nordeuropa die Hälfte aller Fischbestände überfischt ist und die Hälfte des Fangs einfach wieder ins Meer zurückgeworfen wird. Der WWF tritt für eine ökologisch verträgliche Fischerei in der EU sowie Mehrjahrespläne für einen nachhaltigen Dauerertrag ein. Spezielle Fangtechniken, Rückwurfverbote und die Umlenkung der EU-Fischereisubventionen auf nachhaltige Fangmethoden sollen Europas Meere wieder fischreich machen. „Die EU als drittgrößter Fischproduzent der Welt braucht ein Umdenken, sonst werden unsere Meere in wenigen Jahrzehnten tot sein“, warnt WWF-Fischexperte Axel Hein.
Von der Fischerei und Zucht von Fisch und Meeresfrüchten leben heute 540 Millionen Menschen weltweit. Noch nie wurde so viel Fisch von so vielen Menschen gegessen und nie arbeiteten mehr Menschen in der Fischereiindustrie. Dadurch sind heute 85 Prozent der weltweiten Fischbestände überfischt oder bis an ihre Grenzen ausgenutzt. Die EU ist nach China und Peru mit mehr als fünf Millionen Tonnen der drittgrößte Fischproduzent der Welt. Dennoch werden 60 Prozent des in Europa konsumierten Fisches importiert. 400.000 Menschen leben in den EU-Staaten vom Fischfang und der verarbeitenden Industrie. Mehr als elf Milliarden Euro werden allein in der EU über den Fischereisektor erwirtschaftet.
Besonders die Nordsee gilt als sehr fischreich. Fünf Prozent der weltweit gefangenen Fische stammten 1995 noch von dort. Die Fangerträge sind in den letzten Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Dadurch muss noch mehr Fisch importiert werden und die Weltmeere geraten noch stärker unter Druck. Der WWF kritisiert, dass 93 Prozent aller Dorsche in der Nordsee vor dem Alter der Fortpflanzungsfähigkeit gefangen werden. „Wir brauchen ein schnelles Umdenken in der EU und eine Neuausrichtung der europäischen Fischereipolitik“, so Axel Hein abschließend.
Für Rückfragen:
MMag. Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at. Weitere Informationen unter www.wwf.at/meere.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Bodenversiegelung statt Klimaschutz: WWF kritisiert Hanke-Kurs in der Verkehrspolitik
Verkehrsminister ignoriert massive Umweltfolgen der geplanten Schnellstraßen-Projekte – Insbesondere Lobau-Autobahn ist gefährlicher Irrweg
COP30: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.












