Lokalaugenschein: Schwall-Belastung tötet Jungfische und Fischlarven am Inn – WWF und Tiroler Fischereiverband fordern umfassende Sanierung der Schwall-Belastung durch Tiwag und Verbund in Tirol
Europas Jugend im Kampf um die Natur: Gebt uns eine Chance!
Presseaussendung
Wien/Hainburg, 1. Juni 2015 – Jugendliche aus ganz Europa versammelten sich am Wochenende (28.-31. Mai 2015) mit zweihundert weiteren TeilnehmerInnen zur Little Sydney Konferenz in Hainburg. Die Forderung der Jugendlichen an das internationale Publikum bestehend aus den NaturschutzexpertInnen der Regierungsorganisationen, EU-VertreterInnen, NGOs und Forschungsinstituten lautet: „Gebt uns eine Chance im Naturschutz!“. Die Konferenz, organisiert von der IUCN und dem österreichischen Umweltministerium, hatte zum Ziel, das „Versprechen von Sydney“ umzusetzen, welches beim World Parks Congress entstand (Sydney, November 2014) und auf innovativen Wandel und besseren Naturschutz auf der ganzen Welt fokussiert.
„Inspiration einer neuen Generation“ – so lautete eines der Kernthemen in Sydney im November 2014. NGOs und Regierungsorganisationen sollen es sich zum Ziel setzen, junge Naturschützer auszubilden und sie zu ermutigen, echte und bedeutungsvolle Beiträge für den Naturschutz zu bringen. Diese Empfehlung griff die Jugendgruppe „Generation Earth“ des WWF Österreich auf und richtete sie an die Konferenzteilnehmer. Sie fordern, aktiv in die Entscheidungsprozesse und in die Projekt- und Kampagnenentwicklung miteinbezogen zu werden. Mentorenprogramme und Möglichkeiten, wie im Rahmen von Freiwilligenprogrammen mehr Einblick in die Arbeit des Naturschutzes zu bekommen, sollen die Partizipation der “jungen Generationen” am Naturschutz langfristig sichern.
Aktuelle Vorstellungen und Denkweisen über die Möglichkeiten und Handlungsfelder von jungen Naturschützern müssen überdacht werden. Jugendliche können und möchten viel mehr als nur die klassischen „EmpfängerInnen“ von Programmen, Projekten und Kampagnen sein. Wer sie lediglich als passive Teilnehmer am Naturschutz sieht, vergibt eine wichtige Chance: man lässt den dynamischen und kritischen Partner „Jugend“ im Kampf um den Schutz und zur Wiederherstellung der letzten Naturflächen Europas außen vor.
“Die Jugend hat heute ein kraftvolles Statement gesetzt, welches alle Naturschutzorganisationen beachten sollten: Dass die Jugendlichen nicht nur die Entscheidungsträger von morgen sind, sondern auch von heute sein können. Nun sind die Naturschutzorganisationen am Ball um die junge Generation bedeutungsvoll in den Naturschutz zu involvieren.”, meint Andrej Sovinc, Ph.D., IUCN WCPA, stellvertretender Vorsitzender Region Europa.
Jugendteilnehmerin und Aktivistin Marianne Götsch, aus Tirol, Österreich betont im Rahmen der Konferenz auch die Wichtigkeit, Naturschutzgesetze aufrecht zu erhalten und zeigt auf, Jugendpartizipation in der Praxis aussehen kann: “Wir wollen einen gesunden Planeten mit Flächen, die noch Natur genannt werden können – das muss erreicht werden durch starke Gesetzgebung, wie etwa die Grundlage der Natura2000 Schutzgebiete, aber gleichermaßen durch deren wirklich konsequente Umsetzung. In diesem Prozess werden auch wir, die Jugend, eine wichtige Rolle spielen. Davon profitiert die Natur, aber auch wir Menschen – sei es für Gesundheits-, Wirtschafts-, oder Erholungszwecke.“ Götsch liegt der Naturschutz sein Langem am Herzen – 2013 initiierte sie in ihrem Heimatdorf in Tirol eine Bürgerinitiative zum Schutz eines ökologisch wertvollen Waldes, dem „Forchet“, welcher durch Verbauung bedroht ist.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, WWF Pressesprecherin, Tel.: 01 488 17 – 216 bzw. theresa.gral@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Neue Umfrage zeigt Kaunertal-Absage und Reformbedarf der TIWAG
Geplanter Ausbau Kraftwerk Kaunertal ist schon für Hälfte der Bevölkerung nicht akzeptabel – Zwei Drittel für alternativen Standort bei naturverträglichen Alternativen – 80 Prozent fordern Reformen bei TIWAG
Good News: Griechenland verbietet Fischerei mit Grundschleppnetzen
Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert