Abbau umweltschädlicher Subventionen überfällig – Neue Privilegien sabotieren Klimaziele
Nashorn wiederentdeckt

WWF Presseaussendung
Jakarta, 23. 03. 2016 – Forscher des WWF haben in Kalimantan, dem indonesischen Teil der Insel Borneo, ein Sumatra-Nashorn entdeckt. Die letzte bestätigte Sichtung der Art war dort vor mehr als 40 Jahren. Die stark bedrohten Nashörner, von denen nur noch rund 100 Individuen in freier Wildbahn leben, – vor allem auf der indonesischen Insel Sumatra – galten in der Region lange als ausgestorben. „Das ist eine spannende Entdeckung und ein Hoffnungsschimmer für den Artenschutz“, freut sich WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler. „Erst im letzten Jahr wurde die Art in Malaysia als ausgestorben deklariert. Im Ringen um den Erhalt der letzten naturbelassenen Wälder auf Borneo gibt uns diese Nachricht Rückenwind.“
Das weibliche Sumatra-Nashorn, das schätzungsweise vier bis fünf Jahre alt ist, wurde zu seiner eigenen Sicherheit eingefangen. Es wird vorübergehend in einem Gehege gehalten und soll in wenigen Tagen in einem rund 150 Kilometer entferntem Schutzgebiet wieder in die Freiheit entlassen werden. Neben Wilderei zählt der Verlust an Lebensraum durch die Anlage von Palmölplantagen, Abholzungen für die Papierproduktion und den Bergbau zu den größten Bedrohungsfaktoren für die Nashörner. Mitte der 1980er Jahre war Borneo noch zu 75 Prozent bewaldet. Heute ist weniger als die Hälfte der Insel mit Wald bedeckt – Tendenz weiter sinkend.
Mit einer Schulterhöhe von 100 bis 150 Zentimetern und einem Gewicht von 600 bis 950 Kilogramm ist das Sumatra-Nashorn die kleinste der weltweit fünf Nashornarten. Einst war es von Assam in Nordostindien über Indochina bis auf die Malaiische Halbinsel und die Großen Sundainseln verbreitet. Heute ist sein Lebensraum auf wenige kleine, isolierte Gebiete auf Borneo und Sumatra beschränkt. Mit lediglich rund 100 Individuen zählt es zu den bedrohtesten Säugetieren der Welt.
Weitere Informationen:
Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at,; Fotos auf Anfrage bei karin.broetzner@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF kritisiert Salzburger Biber-Verordnung als rechtswidrig
Neue Landes-Verordnung verstößt mehrfach gegen EU-Recht – WWF fordert mehr Raum für heimischen Nager
WWF: Blatten-Katastrophe könnte sich im Kaunertal wiederholen
Experten-Analyse: Felsflanken über Gepatsch-Speicher mit ähnlicher Charakteristik wie in Blatten – WWF fordert Sicherheitsprüfung der bestehenden Anlage und Absage des Ausbauprojekts Kaunertal
WWF: Renaturierte Au zeigt Klimaschutz-Potential
Neue BOKU-Studie: Beweidete Auwiesen bleiben trotz Jahrhundert-Hochwasser stabile CO₂-Speicher – WWF fordert gesicherte Finanzierung von Renaturierung und Naturschutz-Offensive
WWF alarmiert: Regenwald in zehnfacher Fläche Österreichs bereits zerstört
Massive Regenwaldzerstörung schreitet voran: Lebensraumverlust für Jaguare und rosa Flussdelfine besonders kritisch – WWF fordert besseren Schutz
Renaturierung: WWF fordert mehr Tempo bei Österreichs Wiederherstellungsplan
Ein Jahr vor EU-Deadline sind zentrale Fragen immer noch offen – Lücken und Defizite bei Finanzierung und Einbindung der Öffentlichkeit
WWF-Erfolg: Tiger kehren in indischen Nationalpark zurück
Seit 2020 unterstützt der WWF ein Umsiedlungsprojekt im Rajaji-Nationalpark in Nordindien. Nun streifen wieder Tiger durch das Schutzgebiet – und sogar Tigernachwuchs wurde gesichtet!
WWF-Erfolg: 15 Sambars in Thailand freigelassen
Im Salakpra Wildlife Sanctuary wurden 15 Sambarhirsche in die Freiheit entlassen. Die Rückkehr der gefährdeten Pflanzenfresser ist ein wichtiger Schritt, um das Ökosystem zu stärken.
WWF: Pottwale, Finnwale und Delfine im Mittelmeer zunehmend bedroht
Schiffsverkehr gefährdet seltene Meeressäuger im Mittelmeer – WWF fordert Tempolimits und Ausweichrouten, um Kollisionen zu verhindern und ist im Einsatz gegen Geisternetze