100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
Weltzugvogeltag – WWF warnt vor Verlust wichtiger Rastplätze wegen Trockenheit

Anlässlich des Weltzugvogeltags am 9. Oktober schlägt die Naturschutzorganisation WWF Österreich Alarm: Durch die anhaltende Trockenlegung heimischer Feuchtgebiete sind wichtige Zugvögel-Rastplätze in Gefahr. Im Fokus steht dabei einmal mehr der Seewinkel, das österreichweit wichtigste Rastgebiet für weitstreckenziehende Wasser- und Watvögel. „Die einmaligen Salzlacken des Seewinkels sind durch die seit beinahe 100 Jahren anhaltende Entwässerung des Gebiets und durch vermehrte Grundwasserentnahmen gefährdet. Neben der Erderhitzung ist auch der Anbau wasserbedürftiger Kulturpflanzen ein Grund für die zunehmende Trockenheit“, berichtet WWF-Biologe Bernhard Kohler.
Die Salzlacken sind für viele Zugvögel ein wichtiger Rastplatz: So legt beispielsweise der Alpenstrandläufer auf seiner mehrere tausend Kilometer langen Reise von den arktischen Tundren Sibiriens bis an die westafrikanische Atlantikküste gerne in den heimischen Feuchtgebieten eine Pause ein. Für ganze zwei bis drei Wochen macht der Weitstreckenwanderer in den Seewinkellacken halt, um sich vor dem zweiten Teil seiner Reise zu stärken. Ausreichend Wasser in den Lacken ist aber entscheidend dafür, dass durchziehende Wasser- und Watvögel das Gebiet als Rastplatz nutzen können.
Der WWF Österreich fordert deshalb, die Grundwasserbewirtschaftung im Seewinkel auf völlig neue Grundlagen zu stellen. „Die Ableitung von Grundwasser muss so weit wie möglich reduziert werden. Außerdem müssen Grundwasserentnahmen durch die Landwirtschaft auf das absolut Notwendigste beschränkt und streng kontrolliert werden“, fordert WWF-Experte Bernhard Kohler. Anstatt wasserbedürftiger Kulturpflanzen wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben sollte die Landwirtschaft künftig auf trockenheitsangepasste Kulturen setzen. „Derzeit gräbt die Seewinkler Landwirtschaft nicht nur den Vögeln, sondern auch sich selbst das Wasser ab“, so Bernhard Kohler.
News
Aktuelle Beiträge
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.