Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
WWF: Aus für Lobau-Tunnel ist Meilenstein für Klima- und Bodenschutz

Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heutige Absage des Lobau-Tunnels durch Umweltministerin Leonore Gewessler als wichtigen Meilenstein für mehr Klima- und Bodenschutz in Österreich. „Der Lobau-Tunnel hätte ein unersetzliches Naturparadies gefährdet und sämtliche Klimaziele konterkariert. Die dafür vorgesehenen Milliarden hätten wertvollen Boden zerstört und wären insgesamt völlig falsch investiert worden“, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons. „Die Umweltrisiken sind viel zu groß und auch die von der Stadt Wien behauptete Verkehrsentlastung wäre so nie eingetreten. Wissenschaftlich ist es längst erwiesen, dass neue Autobahnen und Schnellstraßen immer auch mehr Verkehr anziehen“, sagt Hanna Simons.
Die vor über 20 Jahren geplante Lobau-Autobahn ist laut WWF ein besonders negatives Beispiel für jahrzehntelange Versäumnisse in der Raumordnung und Verkehrsplanung. Neben dem Stopp neuer Schnellstraßen und Autobahnen fordert die Umweltschutzorganisation daher einen übergeordneten Bodenschutz-Vertrag von Bund, Ländern und Gemeinden, um den Bodenverbrauch von durchschnittlich 11,5 Hektar pro Tag einzudämmen. „Der Verkehrssektor befeuert den Flächenfraß und verursacht ein Drittel der Treibhausgasemissionen. Darüber hinaus wird unsere Gesundheit durch Hitzestaus, Lärm und Luftverschmutzung belastet“, warnt WWF-Programmleiterin Hanna Simons.
Der WWF fordert die Stadt Wien und alle anderen Bundesländer dazu auf, ihre autozentrierte Verkehrspolitik zu beenden und stattdessen primär öffentliche Verkehrsmittel und die Rad-Infrastruktur auszubauen. „Die Politik hat über Jahrzehnte falsche Entscheidungen getroffen, die uns bis heute teuer zu stehen kommen. Daher braucht es jetzt eine mutige Trendwende, um die Lebensqualität für die Menschen zu erhöhen und einen wirksamen Beitrag gegen die Klimakrise und den Flächenfraß zu leisten“, sagt Hanna Simons vom WWF Österreich.
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