Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF: EU-Kommission legalisiert Greenwashing von Erdgas und Atomstrom

Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich kritisiert die Aufnahme von Atomstrom und Erdgas in den letzte Nacht veröffentlichten Entwurf der EU-Taxonomie als legalisiertes Greenwashing: „Nur wenige Wochen nach der Klimakonferenz COP26 opfert die EU-Kommission ihre Führungsrolle in der Klimapolitik für die Interessen der Atom- und Gas-Lobby. Damit könnten Milliarden Euro in schädliche Industrien fließen und einen fatalen Lock-in Effekt produzieren, der Europa noch weiter vom 1,5 Grad Ziel entfernt“, sagt Jakob Mayr, WWF-Experte für nachhaltige Finanzen. Die Europäische Kommission habe dem Druck Frankreichs, Ungarns, Polens und anderer leichtfertig nachgegeben und schade damit dem Green Deal erheblich.
Der WWF fordert das EU-Parlament und den europäischen Rat daher auf, diesen desaströsen Greenwashing-Vorschlag entschieden abzulehnen. „Das EU-Parlament und der europäische Rat könnten die Taxonomie und den Green Deal noch retten, wenn sie jetzt mit ihrem Veto ein starkes Signal für echten Klimaschutz an die weltweiten Finanzmärkte aussenden. Ansonsten muss Österreich seine Ankündigung wahr machen und den Rechtsweg beschreiten“, sagt Jakob Mayr. Umweltministerin Leonore Gewessler hat bereits angekündigt, zumindest gegen die Aufnahme der Atomenergie in die Taxonomie rechtlich vorzugehen. Auch zahlreiche Investoren, Banken und Unternehmen haben signalisiert, dass sie eine grün gewaschene Taxonomie nicht unterstützen werden.
Erdgas gehört weltweit zu den größten Klimakillern und ist allein in Österreich für 20 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Auch die Atomkraft ist weder nachhaltig noch zukunftsfähig und daher die völlig falsche Antwort auf die Klima- und Biodiversitätskrise. Hingegen hätte eine sinnvoll und wissenschaftsbasiert gestaltete EU-Taxonomie ein gewaltiges Potenzial für den notwendigen Übergang zu einer klima- und naturverträglichen Wirtschaft.
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.