Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
Abfallwirtschaftsgesetz: WWF fordert stärkeren Mehrweg-Ausbau und Pfandsystem
Umweltschutzorganisation fordert Nachschärfungen bis zum Beschluss: Gesetzliche Mehrweg-Ziele auf verkaufte Getränkeflaschen ausrichten und Pfandsystem für Einweg-Produkte starten
In ihrer Stellungnahme zum Entwurf des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) fordert die Umweltschutzorganisation WWF stärkere Mehrweg-Ziele und ein Pfandsystem für Wegwerf-Flaschen und Dosen, um die Abfallmengen zu reduzieren. „Ein kluges Gesamtpaket würde wertvolle Ressourcen sparen und den Müll in unserer Natur reduzieren. Dafür braucht es aber deutlich bessere gesetzliche Spielregeln“, sagt Volker Hollenstein, Politischer Leiter beim WWF Österreich. Eine Kernforderung: Anstatt nur auf die im Regal angebotenen Artikel abzustellen, sollte sich die geplante Mehrweg-Verpflichtung auf die tatsächlich verkauften Getränkeflaschen beziehen. „Das ist leichter kontrollierbar und setzt stärkere Anreize für attraktive Mehrweg-Konditionen im Supermarkt. Der ökologische Lenkungseffekt des Gesetzes wäre deutlich höher“, sagt Hollenstein. Parallel dazu sollte die derzeitige Mehrweg-Quote von 25 Prozent bis 2025 in einen früher startenden Stufenplan mit langfristig deutlich höheren Zielen umgewandelt werden. „Das bietet auch der heimischen Wirtschaft mehr Planungs- und Investitionssicherheit“, sagt der Politische Leiter der Umweltschutzorganisation.
Neben dem stärkeren Ausbau der Mehrweg-Angebote fordert der WWF die rasche Einführung eines flächendeckenden Pfandsystems für Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen. „Unsere Natur wird viel zu oft als Deponie missbraucht. Ein Pfand wäre daher ein wichtiges Signal für die notwendige Trendwende. Viele andere Länder zeigen es längst vor, Österreich sollte hier endlich aufholen“, sagt Volker Hollenstein vom WWF. Auch laut einer von der Bundesregierung beauftragten wissenschaftlichen Studie wäre ein Pfandsystem die volkswirtschaftlich kostengünstigste Variante, um die EU-Ziele bei den Sammelquoten zu erfüllen.
Österreich hat seine einstige Vorreiterrolle längst verspielt. Lag zum Beispiel der Mehrweg-Anteil bei Flaschen Anfang der 1990er Jahre noch bei 80 Prozent, ist er bis heute auf nur mehr rund 19 Prozent abgestürzt. Der WWF fordert daher einen „großen Wurf“, der den Weg in die Kreislaufwirtschaft beschleunigt. Dazu gehört auch eine einheitliche und leicht erkennbare Kennzeichnung von Mehrweg- und Einweg-Getränkeverpackungen im Handel. „Das erleichtert nicht nur eine bewusstere Auswahl im Supermarkt, sondern auch die richtige Rückgabe – davon profitieren alle Beteiligten“, sagt Volker Hollenstein vom WWF.
Rückfragehinweis:
Alexa Lutteri, MA BSc
Pressesprecherin WWF Österreich
alexa.lutteri@wwf.at
+43 676 83 488 240
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.
WWF warnt vor Gewerbepark-Wildwuchs durch neue Autobahnen
Analyse zeigt rasantes Wachstum der Gewerbeflächen – Straßen als Magnet für neue Gewerbeparks – WWF fordert Umdenken in Raumordnungs-, Verkehrs- und Steuerpolitik
Sensationsfund in der Drau: Ausgestorben geglaubter Stör wieder entdeckt
WWF erfreut über überraschenden Fund und bestärkt im Einsatz zur Rettung der letzten Störe – Wiederherstellung von Fluss-Lebensräumen durch ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes gefordert









