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Fotoalbum Tiger

Wie sieht ihre Zukunft aus?

100.000 Tiger streiften vor 100 Jahren durch Asien. Heute sind es nur noch ungefähr 5.500.

Für vier der ursprünglich neun Tiger-Unterarten kommt jede Hilfe zu spät, sie sind ausgestorben, für immer von der Erde verschwunden.

Die verbliebenen fünf gelten als „stark gefährdet“ oder sogar „vom Aussterben bedroht“.

Tiger (c) Martin Harvey / WWF

Noch hat der Tiger eine Überlebenschance.

Die Zahlen sind dramatisch, doch es gibt Grund zur Hoffnung. Denn: Tiger pflanzen sich schneller fort als andere vom Aussterben bedrohte Säugetiere. Wenn wir sie jetzt schützen, können sie überleben. „Die Zahl der wild lebenden Tiger bis 2022 auf mehr als 6.000 verdoppeln“ – dieses ehrgeizige Ziel hat sich der WWF auf dem Tigergipfel 2010 in St. Petersburg gesteckt.

Das WWF-Projekt in der Dawna-Tenasserim-Region

Der WWF Österreich engagiert sich vor allem für den Indochinesischen Tiger. Seit Jahren sind wir in der Dawna-Tenasserim-Region (84.504 km2, etwa so groß wie Österreich) im Grenzgebiet zwischen Thailand und Myanmar aktiv, vor allem in den Nationalparks Mae Wong, Khlong Lan und Kui Buri. Hier, in den dichten Bergwäldern, leben etwa 200 der letzten 350 Indochinesischen Tiger.

Maßnahme I: Schutzgebiete vernetzen und absichern

95% des Tiger-Lebensraumes wurden in den letzten 150 Jahren zerstört. Doch ohne seine Heimat hat der Tiger keine Chance. Neue Schutzgebiete einrichten, bestehende optimal betreuen und durch Wander-Korridore untereinander vernetzen – dafür setzen wir uns ein, z.B. bei Regierungen und gemeinsam mit den Schutzgebiets-Verwaltungen. Das Foto zeigt WWF Österreich-Geschäftsführerin Andrea Johanides im Mae Wong Nationalpark in Thailand. Hier findet Tiger-Schutz statt!

Maßnahme II: mehr Ranger

Mutige Ranger spielen im Tiger-Schutz eine zentrale Rolle. Sie gehen in den Nationalparks vehement gegen illegale Holzfäller und gegen skrupellose Wilderer vor. Die Ranger entschärfen Schlingfallen, befreien verletzte Tiere aus Fallen, zerstören Wilderer-Camps und schrecken durch ihre Präsenz illegale Machenschaften ab.

Auf Patrouille: Einsatzbesprechung

Im Mae Wong Nationalpark z.B. gibt es sieben engagierte Ranger-Teams mit jeweils 6 Wildhütern. Mehrmals im Monat sind sie auf tagelangen Patrouillen im Schutzgebiet unterwegs. Wir bilden sie aus und sorgen für ihre Ausrüstung: GPS-Geräte, Feldstecher, feste Stiefel, spezielle Socken gegen Blutegel, Schlafsäcke, … - so sind die Männer gut gerüstet für ihre Arbeit.

Auf Patrouille: Spuren dokumentieren

Neben ihrer Anti-Wilderer-Arbeit übernehmen die Ranger auch wichtige Forschungs-Aufgaben. Z.B. dokumentieren sie Tiger-Spuren. Das ist wichtig, denn wenn wir wissen, wo sich Tiger aufhalten, können wir gezielt Vorschläge für neue Schutzgebiete oder Wanderkorridore machen. Jeder Pfotenabdruck wird genau notiert, fotografiert und vermessen.

Auf Patrouille: Fotofallen

Außerdem montieren und warten die Ranger Fotofallen, die an strategisch wichtigen Stellen platziert sind. Diese Wildtier-Kameras helfen uns, Tiger und ihre Beutetiere zu zählen. Das zeigt uns, ob unsere Schutzmaßnahmen greifen, und ist die Basis für die weitere Projekt-Planung.

Auf Patrouille: spannende Bilder

Die Auswertung der Fotofallen ist immer sehr spannend. Bei ihrem Besuch im Projektgebiet ist auch Andrea Johanides bei diesem aufregenden Moment dabei. Was zeigen die Bilder?

Eine Zibetkatze …

… eine Stachelschweinfamilie …

… und schließlich ein Tiger!

Was für ein majestätisches Tier! An den Streifen unterscheiden die Experten die Tiger und können somit genau sagen, wie viele Individuen sich im Projektgebiet aufhalten.

Maßnahme III: den illegalen Handel stoppen

Tigerfelle und -knochen erzielen auf dem Schwarzmarkt Rekordpreise. Zusammen mit Zollbehörden und dem Artenschutzprogramm TRAFFIC, das der WWF und die Weltnaturschutzunion IUCN gegründet haben, decken wir illegale Händler und ihre Hintermänner auf. Gemeinsam mit traditionellen Heilern möchten wir außerdem den Aberglauben beseitigen, dass Tigerknochen Wunderkräfte besitzen – ein weiterer Puzzleteil im Kampf gegen die Wilderei.

Maßnahme IV: gemeinsam mit den Menschen vor Ort

Tigerschutz funktioniert nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Das beginnt bei den Kleinsten in den Schulen. Wir sprechen mit ihnen über die Bedrohung der Tiger und über unsere Projekte. Mit ihrer Begeisterung überzeugen sie auch die Großen vom Natur- und Tigerschutz. Mit den Erwachsenen erarbeiten wir nachhaltige Einkommens-Möglichkeiten, zum Beispiel als Ranger oder im Ökotourismus.

Erste Projekterfolge

2016 gab es Grund zum Jubeln: Die Tiger-Zahlen steigen erstmals wieder. Waren es 2010 noch 3.200 Tiger, wurden nun 3.890 Tiere gezählt. Unsere Maßnahmen greifen! Was für ein toller Erfolg! Freuen Sie sich mit uns, seien wir miteinander stolz auf das Erreichte! Und bleiben wir gemeinsam dran! DANKE!

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