WWF Artikel mit bestimmten Darstellungsformen: Manuell (Sonderformate)

Fotoalbum Tiger

Wie sieht ihre Zukunft aus?

100.000 Tiger streiften vor 100 Jahren durch Asien. Heute sind es nur noch ungefähr 5.500.
Für vier der ursprünglich neun Tiger-Unterarten kommt jede Hilfe zu spät, sie sind ausgestorben, für immer von der Erde verschwunden. Die verbliebenen fünf gelten als „stark gefährdet“ oder sogar „vom Aussterben bedroht“.

Kommen Sie mit uns zu den letzten Tigern. Tauchen Sie ein – in die dichten Wälder der Dwana-Tenasserim- Region, in die Heimat des Indochinesischen Tigers. Begleiten Sie die Ranger:innen auf ihren Patrouillen und sehen Sie selbst, was sie so fasziniert.

Folgen Sie uns hinein in den Tigerwald – mitten in unsere Projekte. Und sehen Sie hier, was Sie als Pat:in alles möglich machen.

 

Ihre Patenschaft rettet den Tiger. Danke!

Kommen Sie mit zu den Tigern!

Der „König des Dschungels“ ist leider längst zum Gejagten und Vertriebenen geworden. Sein Lebensraum wird durch Landwirtschaft und Raubbau an der Natur immer kleiner. Auch Wilderei ist ein großes Problem, denn Tigerprodukte sind durch verschiedene Aberglauben beliebt am Markt.

Der WWF engagiert sich seit 1966 in mehr als 35 Projekten für den Schutz der Tiger, wir geben Einblick in einige davon.

Noch hat der Tiger eine Überlebenschance

Die Zahlen sind dramatisch, doch es gibt Grund zur Hoffnung. Denn: Tiger pflanzen sich schneller fort als andere vom Aussterben bedrohte Säugetiere. Wenn wir sie jetzt schützen, können sie überleben. „Die Zahl der wild lebenden Tiger bis 2022 auf mehr als 6.000 verdoppeln“ – dieses ehrgeizige Ziel hatte sich der WWF auf dem Tigergipfel 2010 in St. Petersburg gesteckt. Leider wurde es knapp verfehlt: Laut Schätzungen des Global Tiger Forum dürften weltweit rund 5.500 wilde Tiger leben (Stand: 2023).

Das WWF-Projekt in der Dawna-Tenasserim-Region

Der WWF arbeitet intensiv am Schutz der Lebensräume für die verbleibenden Tiger. So auch im Herzen von Südostasien, wo der Indochinesische Tiger seine Heimat hat. Seit Jahren sind wir in der Dawna-Tenasserim-Region im Grenzgebiet zwischen Thailand und Myanmar aktiv, vor allem in den Nationalparks Mae Wong, Khlong Lan und Kui Buri. Hier, in den dichten Bergwäldern, leben etwa 200 der letzten 350 Indochinesischen Tiger. Die Dawna-Tenasserim-Region erstreckt sich über fast 179.000 Quadratkilometer und ist eine wahre Schatzkammer der Artenvielfalt: Über 83% der Fläche ist bewaldet.

Maßnahme I: Schutzgebiete vernetzen und absichern

95% des Tiger-Lebensraumes wurden in den letzten 150 Jahren zerstört. Doch ohne seine Heimat hat der Tiger keine Chance. Neue Schutzgebiete einrichten, bestehende optimal betreuen und durch Wander-Korridore miteinander vernetzen – dafür setzen wir uns ein, z.B. bei Regierungen und gemeinsam mit den Schutzgebiets-Verwaltungen. Das Foto zeigt WWF Österreich-Geschäftsführerin Andrea Johanides im Mae Wong Nationalpark in Thailand. Hier findet Tigerschutz statt!

Maßnahme II: mehr Ranger:innen

Mutige Ranger:innen spielen im Tiger-Schutz eine zentrale Rolle. Sie gehen in den Nationalparks vehement gegen illegale Holzfäller und gegen skrupellose Wilderer vor. Die Ranger:innen entschärfen Schlingfallen, befreien verletzte Tiere aus Fallen, zerstören Wilderer-Camps und schrecken durch ihre Präsenz illegale Machenschaften ab.

Auf Patrouille: Einsatzbesprechung

Im Mae Wong Nationalpark z.B. gibt es sieben engagierte Ranger-Teams mit jeweils 6 Wildhütern. Mehrmals im Monat sind sie auf tagelangen Patrouillen im Schutzgebiet unterwegs. Wir bilden sie aus und sorgen für ihre Ausrüstung: GPS-Geräte, Feldstecher, feste Stiefel, spezielle Socken gegen Blutegel, Schlafsäcke, … – so sind sie gut gerüstet für ihre Arbeit.

Auf Patrouille: Spuren dokumentieren

Neben ihrer Anti-Wilderei-Arbeit übernehmen die Ranger auch wichtige Forschungsaufgaben. Z.B. dokumentieren sie Tigerspuren. Das ist wichtig, denn wenn wir wissen, wo sich Tiger aufhalten, können wir gezielt Vorschläge für neue Schutzgebiete oder Wanderkorridore machen. Jeder Pfotenabdruck wird genau notiert, fotografiert und vermessen.

Auf Patrouille: Entfernung von Schlingfallen

Eine wichtige Aufgabe der Ranger ist auch die Entfernung von Schlingfallen: Eine besonders grausame aber häufig genutzte Methode in der Wilderei, um Tiere mit Schlingen aus Draht, Kabel oder Nylonschnur zu fangen. 2022 zeigten der WWF und die Initiative TRAFFIC in einem Report, dass 387 Großkatzen in sieben asiatischen Ländern den Schlingfallen zum Opfer fielen. In 130 Fällen tappten Tiger in die Falle.

Auf Patrouille: Fotofallen

Außerdem montieren und warten die Ranger Fotofallen, die an strategisch wichtigen Stellen platziert sind. Diese Wildtierkameras helfen uns, Tiger und ihre Beutetiere zu zählen. Das zeigt uns, ob unsere Schutzmaßnahmen greifen, und ist die Basis für die weitere Projektplanung.

Das zeigen die Kamerafallen: Spannende Bilder

Die Auswertung des Materials der Wildtierkameras ist immer sehr spannend. Bei ihrem Besuch im Projektgebiet ist auch Andrea Johanides bei diesem aufregenden Moment dabei. Was zeigen die Bilder?

Eine Zibetkatze …

… eine Stachelschweinfamilie …

… und schließlich ein Tiger!

Was für ein majestätisches Tier! An den Streifen unterscheiden die Expert:innen die Tiger und können somit genau sagen, wie viele Individuen sich im Projektgebiet aufhalten.

Maßnahme III: Auswilderung von Beutetieren

Nicht nur Tiger, sondern auch ihre Beutetiere werden immer seltener. Das kann dazu führen, dass Tiger nicht mehr genügend Nahrung finden. Ein Beispiel dafür sind Sambar-Hirsche, die laut der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft sind. Das liegt auch an der einstigen Wilderei und dem Verschwinden von überlebenswichtigen Graslandschaften und Salzleckstellen. Das Fehlen der Sambar-Hirsche sorgt dafür, dass der Fortbestand der Tiger und die Erholung ihrer Populationen in Südostasien gefährdet sind. Das bedeutet, dass das gesamte Ökosystem ins Wanken gerät.

Im thailändischen Mae-Wong-Nationalpark gab es eine Premiere, über die wir uns besonders freuten: In Zusammenarbeit mit der thailändischen Nationalparkbehörde wilderte der WWF 32 Sambar-Hirsche aus. Denn in diesem Gebiet leben noch einige Tiger. Das Projekt war ein großer Erfolg: Es folgten weitere Sambar-Hirsche und auch eine weitere Auswilderung in einem anderen Nationalpark. Ähnliche Projekte in Thailand gibt es auch mit Leierhirschen. Nach unseren derzeitigen Erkenntnissen wird ein Anstieg der Beutetiere auch zu mehr Tigern führen. Und somit kann sich das Ökosystem wieder erholen und all seinen Bewohnern ein Zuhause bieten – über viele weitere Generationen hinweg.

Maßnahme IV: Den illegalen Handel stoppen

Der WWF setzt sich vehement gegen Tigerwilderei in ganz Asien ein. Dafür arbeitet der WWF mit allen 13 Ländern, in denen heute noch Tiger leben, zusammen. Eine wichtige Maßnahme ist dabei, dass die hohe Nachfrage nach Tigerprodukten als angebliches Heilmittel oder als Souvenir eingedämmt wird. Dafür müssen Gesetzeslücken geschlossen, Kontrollen verbessert und Verstöße geahndet werden.Tigerfelle und -knochen erzielen auf dem Schwarzmarkt Rekordpreise. Zusammen mit Zollbehörden und dem Artenschutzprogramm TRAFFIC, das der WWF und die Weltnaturschutzunion IUCN gegründet haben, decken wir illegale Händler:innen und ihre Hintermänner auf. Gemeinsam mit traditionellen Heiler:innen möchten wir außerdem den Aberglauben beseitigen, dass Tigerknochen Wunderkräfte besitzen – ein weiterer Puzzleteil im Kampf gegen die Wilderei.

Maßnahme V: Gemeinsam mit den Menschen vor Ort

Tigerschutz funktioniert nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Das beginnt bei den Kleinsten in den Schulen. Wir sprechen mit ihnen über die Bedrohung der Tiger und über unsere Projekte. Mit ihrer Begeisterung überzeugen sie auch die Großen vom Natur- und Tigerschutz. Mit den Erwachsenen erarbeiten wir nachhaltige Einkommens-Möglichkeiten, zum Beispiel als Ranger:innen oder im Ökotourismus.

Erste Projekterfolge

2016 gab es erstmals Grund zum Jubeln: Die Tiger-Zahlen steigen erstmals wieder. Waren es 2010 noch 3.200 Tiger, wurden nun 3.890 Tiere gezählt. Laut Schätzungen des Global Tiger Forums sind die weltweiten Tigerpopulationen mittlerweile auf ca. 5.500 Tiere gestiegen.

Unsere Maßnahmen greifen! Was für ein toller Erfolg!
Freuen Sie sich mit uns, seien wir miteinander stolz auf das Erreichte und bleiben wir gemeinsam dran! DANKE!

Lies hier mehr

Auf Patrouille mit einem Ranger
Warum Tigerschutz?
Warum es wichtig ist, dass ein gefährliches Raubtier wie der Tiger überhaupt in freier Wildbahn vorkommt.
Wodurch die Tiger bedroht sind: Wilderei, Lebensraumverlust & Aberglaube
Lesen Sie hier mehr über die größten Gefahren für den Tiger
Verbreitung der Tiger: Informationen und Übersichtskarte
In diesen Regionen gibt es noch Tiger in freier Wildbahn