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Fotostrecke: Wie der WWF den Jaguar schützt

Der Jaguar ist eigentlich der König des Amazonasregenwaldes – über 90% der Jaguare leben im Amazonasbecken. Doch der Jaguar ist akut bedroht. Von insgesamt 34 bekannten Jaguar-Populationen gelten 33 als gefährdet oder sogar stark gefährdet. Das bedeutet leider auch, dass das ganze Ökosystem Regenwald aus dem Gleichgewicht geraten ist. Denn der Jaguar ist eine „Indikator-Art“, die durch ihr Vorkommen anzeigt, ob die Natur intakt ist oder nicht.

Der WWF arbeitet an unterschiedlichen Projekten, um den Jaguar zu retten und somit den Amazonasregenwald zu erhalten. Wir stellen einige Schwerpunkte in der Projektarbeit vor!

1. Lebensraum bewahren und vernetzen

Der Mensch holzt den Regenwald immer weiter ab und zerstückelt ihn durch Straßen, Dämme und Minen. Jaguare verlieren dadurch immer mehr an Revier – in den vergangenen 50 Jahren rund die Hälfte ihres Lebensraums. Außerdem finden die Jaguare durch die Zerschneidung des Regenwaldes schwieriger andere Jaguare zur Fortpflanzung. Lebensraumschutz ist deshalb auch Jaguarschutz.

Der WWF setzt sich bereits seit Jahrzehnten dafür ein, dass der Amazonasregenwald bewahrt und wieder besser vernetzt wird. Schutzgebiete und indigene Territorien müssen weiterhin bestehen bleiben und gestärkt werden. Unter anderem lernt der WWF durch Wildtierkameras mehr über den Jaguar und seinen Lebensraum: Zwischen Juni und Oktober 2023 wurden im peruanischen Amazonas 200 Wildtierkameras und Tonaufnahmegeräte aufgestellt. Außerdem werden DNA-Proben aus dem Regenwald entnommen, um Spuren von Jaguaren und Beutetierarten zu erfassen. In Brasilien wurden zudem Jaguare mit Halsbandsendern versehen, um die Routen der Tiere besser nachvollziehen zu können.

2. Mensch-Tier-Konflikte entschärfen

Leider entstehen immer wieder Konflikte zwischen Menschen und Jaguaren. Denn es kommt vor, dass Jaguare ungeschützte Rinder reißen. Zwar weiß die lokale Bevölkerung, dass das Töten von Jaguaren illegal ist, doch sie töten die Jaguare aus Rache oder Angst. Die Menschen fürchten, dass ihre wirtschaftliche Lebensgrundlage in Gefahr ist. Seit 2021 untersuchte der WWF, wie die loakle Bevölkerung in Peru, Bolivien und Brasilien zu Jaguaren steht: Die Ergebnisse zeigten, dass alle Befragten sich negativ über den Jaguar äußerten.

Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit des WWF ist es, dass die Maßnahmen sowohl den Tieren als auch den Menschen vor Ort zugute kommen und die betroffenen Gemeinden aktiv miteinbezogen werden. So können Menschen und Jaguare in Koexistenz leben. Ein Ansatz ist die Verwendung von Elektrozäunen: Der Zaun versetzt den Tieren einen ungefährlichen elektrischen Schock, damit sie lernen, sich nicht mehr den Rinderherden zu nähern. Außerdem führt der WWF Feldschulungen durch: Der WWF in Peru setzt auf den Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen und Aufklärung. So wird in Workshops besprochen, warum der Jaguar wichtig ist und wie sich verhindern lässt, dass er Nutztiere reißt. 11 Rancher wurden ausgewählt, um Mensch-Tier-Konflikte zu entschärfen. Außerdem müssen neue Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung gefördert werden, wie etwa der Verkauf von Kakao oder Fischen.

3. Kampf gegen die Wilderei

Wilderei ist leider nach wie vor ein großes Problem: Jaguare werden getötet, da mit ihren Fellen und Körperteilen hohe Gewinne auf dem Schwarzmarkt erzielt werden können. Insbesondere in entlegenen Gebieten ist die Rechtsdurchsetzung schwach und Körperteile wie Jaguarfelle sind auf lokalen Märkten zu finden. Eine Studie aus dem Jahr 2020 kam zu einem schockierenden Ergebnis: Ein 200-facher Anstieg der Zahl der gehandelten toten Jaguare, die von den Behörden in Mittel- und Südamerika zwischen 2012 und 2018 beschlagnahmt wurden, konnte erfasst werden.

Der WWF arbeitet deshalb intensiv an der Eindämmung des Handels mit Jaguarteilen. Politisch arbeitet der WWF daran, nationale Jaguarschutzpläne zu entwickeln, um den illegalen Handel zu verhindern.