Video der Woche: Koala-Babys halten im Namen der Wissenschaft
Wissenschaft muss längst nicht trocken und langweilig sein. WWF-Kollegin Dr. Kita Ashman aus Australien hatte das Vergnügen im Zuge einer wissenschaftlichen Expedition entzückende Koala-Babys zu halten. Doch die süße Begegnung hat einen ernsten Hintergrund. Denn Koalas sind bedrohte Tiere. Ihre Heimat, die Eukalyptuswälder werden gerodet und zerstückelt. Auf der Suche nach einem neuen Heimatbaum stoßen Koalas oft auf Gefahren wie Autos oder Hunde. Ihr Bestand ist in den letzten 20 Jahren enorm gesunken. Auch die verheerenden Buschbrände um den Jahreswechsel 2019/20 haben das Sterben der Koalas noch beschleunigt.
Das Koala Genom Programm
Dr. Ashmans Expedition in East Gippsland, einer Region im Süden Australiens, fand im Rahmen des Koala Genom Programms statt, das von der Universität Sydney geleitet wird. Ziel des Programms ist es die genetische Vielfalt der Koalas besser zu verstehen. Bislang wurden im Rahmen des Programms die genetischen Daten von über 400 Koalas erfasst. Auf der Expedition in East Gippsland wurden kurzzeitig 20 Koalas eingefangen um Proben zu nehmen. 14 davon waren Weibchen, und erstaunlicherweise waren neun von ihnen mit Jungen unterwegs.
Anhand der Gen-Proben soll ermittelt werden, welche Koala-Populationen beispielsweise widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind oder sich besser an veränderte Umweltbedingungen anpassen können. Mit den Daten soll eine Koalagenom-Karte erstellt werden, die Auskunft darüber gibt, wo die Koala Bestände mit besonders „guten“ und anpassungsfähigen Genen leben. Mit diesem Wissen können diese Bestände vorrangig geschützt werden und das könnte zum Überleben der gesamten Art beitragen.
Ziel: Koalas verdoppeln
Die Beteiligung vom WWF am Koala Genom Projekt ist Teil des WWF-Projekts „Koalas Forever“, das darauf abzielt, die Zahl der Koalas an der Ostküste Australiens bis 2050 zu verdoppeln. Ähnlich wie in anderen WWF-Projekten sind Koalas eine Flagschiff-Art. Ihr Schutz und der Schutz ihres Lebensraumes bedeutet gleichzeitig auch Schutz für Hunderte anderer Arten.