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Auf dünnem Eis: Klimakrise und Lebensraum-Verlust bedrohen die Könige der Arktis

Durchschnittstemperaturen von Minus 30 Grad Celsius in der Arktis sind für den Eisbären dank seines dichten Fells und einer zehn Zentimeter dicken Fettschicht kein Problem – die zunehmende Erderhitzung hingegen ist für den “Überlebenskünstler” eine schwerwiegende Bedrohung. “Die Rote Liste führt den Eisbären als ‘gefährdet’, doch das Schlimmste steht ihm noch bevor. Laut Prognosen der Weltnaturschutzunion IUCN wird es bis Mitte des Jahrhunderts ein Drittel weniger Eisbären geben”, warnt Artenschutz-Experte Georg Scattolin vom WWF Österreich. Gründe dafür sind neben der Erderhitzung auch die Zunahme der Schifffahrt und die verstärkte Förderung von Öl- und Gasvorkommen in der Arktis. Der WWF arbeitet in verschiedenen Projekten am Schutz der Eisbären und fordert von der Weltnaturkonferenz in Kanada den Schutz von 30 Prozent der Landes- und Meeresfläche bis 2030.
Um etwa zehn Prozent schrumpfte das arktische Packeis zuletzt alle zehn Jahre, außerdem wird es wegen der Erderhitzung immer dünner. Das gefährdet die Ernährungssituation der Eisbären massiv: Die bis zu 600 Kilogramm schweren Großbären benötigen das Packeis als Plattform für die Jagd. Immer längere Hungerperioden sind die Folge. “Vor allem tragende Weibchen und Jungen leiden unter dem Nahrungsmangel”, erklärt der Biologe Georg Scattolin. Weltweit gibt es nur noch rund 26.000 Individuen des “Ursus maritimus”. Sie sind rund um den Nordpol verbreitet; in Kanada, Alaska, Grönland, Norwegen (Spitzbergen) und Russland.
Der Eisbär ist der größte Bär der Welt. An der Spitze des arktischen Nahrungsnetzes spielt er eine wichtige Rolle im Ökosystem des Nordpols – und ist damit ein besonders guter Indikator für dessen Zustand. Deshalb setzt sich der WWF seit Jahrzehnten besonders für den Schutz der Eisbären als Symbolart für die Komplexität und Wechselwirkungen des marinen Ökosystems in der Arktis ein. Dabei arbeitet der WWF an einer Vielzahl unterschiedlicher Projekte zum Schutz des Eisbären. Sie reichen von der Erforschung ihrer Lebensräume, über Projekte für nachhaltigeren Tourismus bis zu Konfliktprävention zwischen Menschen und Eisbären – zum Beispiel wenn die Tiere auf der Suche nach Futter menschlichen Siedlungen zu nahe kommen.
Letzte Chance für den Schutz der biologischen Vielfalt
Aktuell tagt die 15. Weltnaturkonferenz (COP15) in Montréal, Kanada. Der WWF fordert als Ergebnis einen starken globalen Naturschutz-Pakt nach dem Vorbild des Pariser Klimavertrags, mit dem Ziel, das Artensterben und den Verlust von Ökosystemen bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Ein wichtiger Gradmesser ist der Schutz von Ökosystemen – konkret fordert der WWF die Unterschutzstellung von mindestens 30 Prozent der Landes- und Meeresfläche bis 2030. Dabei müssen indigene Völker und lokale Gemeinschaften einbezogen und ihre Rechte garantiert werden. Zusätzlich braucht es eine deutliche Reduktion des ökologischen Fußabdrucks von Produktion und Konsum.
Fotomaterial von Eisbären steht zum Download zur Verfügung
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