Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
EU-Wiederaufbaufonds: WWF begrüßt geplante Aufstockung des Biodiversitätsfonds
Zusätzliche 50 Millionen Euro sollen für den Schutz der Artenvielfalt verwendet werden – WWF begrüßt Initiative der Umweltministerin: Schutz und Sanierung der Natur muss verbessert werden

Wien, Brüssel, am 15. April 2021. Laut einem aktuellen STANDARD-Bericht soll der Biodiversitätsfonds über den EU-Wiederaufbaufonds „um insgesamt 50 Millionen Euro“ aufgestockt werden. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich sieht darin einen wichtigen Fortschritt, denn derzeit ist der nationale Fonds nur mit fünf Millionen Euro dotiert. „Die Umweltministerin setzt damit ein klares Signal, dass der Schutz der Artenvielfalt mehr Priorität bekommen muss. Vom Monitoring über die Renaturierung bis zum vorbeugenden Schutz von Ökosystemen gibt es massive Defizite, die rasch behoben werden müssen“, sagt WWF-Ökologe Arno Aschauer. Mittelfristig ist dafür laut WWF eine eigene Biodiversitätsmilliarde notwendig. „Naturbasierte Lösungen schaffen nicht nur kurzfristig Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region, sondern zahlen sich auch langfristig für uns alle mehrfach aus“, argumentiert Aschauer.
Als nächsten Schritt fordert der WWF eine wirksame Biodiversitätsstrategie. „Die neue Strategie darf kein Papiertiger werden, sondern muss einen ausreichend budgetierten Aktionsplan mit konkreten Zielen und Zuständigkeiten enthalten. Parallel dazu müssen wir die Übernutzung und Verbauung unserer Natur stoppen“, fordert Arno Aschauer. Besonders fatal sei der viel zu hohe Flächenfraß, weil zuletzt pro Tag rund 13 Hektar Boden verbraucht worden sind. „Wir brauchen dringend einen eigenen Bodenschutz-Vertrag und eine große Naturschutz-Offensive. Dafür muss vor allem der Bundeskanzler seiner Gesamtverantwortung nachkommen“, sagt der WWF-Experte.
WWF kritisiert fehlende Transparenz und Begutachtung
Als „großes Versäumnis“ bewertet der WWF die fehlende Vorlage und Begutachtung des nationalen Aufbau- und Resilienzplans, bevor ihn die Bundesregierung bei der EU-Kommission eingereicht hat. „Aus der Aarhus-Konvention ergibt sich eine Verpflichtung zur frühzeitigen effektiven Beteiligung der Öffentlichkeit bei Plänen mit Umweltauswirkungen. Stattdessen gab es nur eine Scheinbeteiligung über eine Mail-Adresse und einige wenige unverbindliche Gesprächsrunden. Das greift viel zu kurz“, kritisiert Arno Aschauer. Andere Staaten hätten erfolgreich vorgezeigt, dass eine umfassendere Beteiligung durchaus möglich war.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolai Moser
Leiter Kommunikation WWF Österreich
+43 664 883 92 489
nikolai.moser@wwf.at
www.wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison
Bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich – illegale Verfolgung als große Gefahr – WWF fordert ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung
Good News: 90 Seeadler-Paare leben bereits in Österreich
Der strenge Schutz und die Schutzmaßnahmen wirkt: Mittlerweile gibt es bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Doch weiterhin ist die illegale Verfolgung eine große Gefahr.
Good News: Luchs Janus im Nationalpark Kalkalpen freigelassen
Luchs Janus auf großer Mission: Im Nationalpark Kalkalpen soll er dazu beitragen, den dortigen Luchsbestand zu stärken.
EU-Wettbewerbs-Kompass: WWF warnt vor gefährlichem Irrweg
Umweltschutzorganisation zu Vorschlägen der Europäischen Kommission – Unter dem Deckmantel Bürokratieabbau soll der European Green Deal ausgehöhlt werden
WWF-Erfolg: 139 junge Polarfüchse im hohen Norden gesichtet
Die Polarfüchse haben sich den hohen Norden zurückerobert! Im Jahr 2024 wurden in Norwegen, Schweden und Finnland insgesamt 139 Jungtiere nachgewiesen. Der WWF unterstützt die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Ort.
Good News: Mehr Schutz für Kaisergranate in Kroatien
Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert