Umweltschutzorganisation fordert verbindlichen Abbauplan für umweltschädliche Subventionen, Energiespar-Programme und Stärkung natürlicher CO2-Senken
Flussuferläufer kehren an den Inn zurück – WWF und BirdLife bitten um Achtsamkeit
Nach der langen Rückreise aus ihren afrikanischen Winterquartieren beginnen die Flussuferläufer in Tirol mit dem Nestbau. Doch geeignete Brutplätze werden immer seltener. Mit dem Projekt INNsieme setzen sich der WWF Österreich und BirdLife für d
Innsbruck, 20.05.2021 – Anfang Mai trudelten die ersten Flussuferläufer am Tiroler Inn ein. Nach dem langen Rückflug aus Afrika beginnt für die Vögel nun die schwierige Suche nach geeigneten Brutplätzen: Flussuferläufer legen ihre Nester bevorzugt an locker bewachsenen Kies- und Sandufern, oder auf Schotterinseln an. „Aufgrund der starken Flussverbauung finden sie jedoch immer seltener geeignete Plätze. Deshalb bitten wir die Bevölkerung, während der Brutzeit große Schotterbänke und Inseln nicht zu betreten und die ausgewiesenen Schutzzonen zu respektieren“, sagt Gerhard Egger, Gewässerschutzexperte des WWF Österreich.
In Mitteleuropa ist der Flussuferläufer nur noch lückenhaft verbreitet und in Österreich als stark gefährdet und als höchste Priorität für den Vogelschutz eingestuft. 2020 konnten Expert*innen von WWF und BirdLife im Zuge des Projekts INNsieme nur noch elf Brutpaare am Tiroler Inn feststellen. „Inzwischen ist jedes einzelne Brutpaar für das Überleben der Art von essentieller Bedeutung“, sagt Katharina Bergmüller, Leiterin der BirdLife Landesstelle Tirol.
Störungsdruck wächst
Tirol beherbergt die größte Population des Flussuferläufers in Österreich. Doch der Bruterfolg an Isel, Lech und Inn ist begrenzt, wie Bergmüller erläutert: „Von 27 geeigneten Schotterbänken am Inn waren 2020 nur elf besiedelt – und nur sieben Brutpaare konnten erfolgreich Nachwuchs aufziehen.“
Das liegt einerseits an der generellen Zerstörung des Lebensraumes der Vögel und andererseits an dessen starker Nutzung durch den Menschen: Baden, Wassersport, Angeln, Grillen und Campieren bringen regen Betrieb an die wenigen verbliebenen naturnahen Inn-Ufer. Das führt dazu, dass manche Vögel ihre Nester stressbedingt verlassen oder die Brutplätze von Menschen zerstört werden.
Die Bevölkerung kann mithelfen
Einige geeignete Brutplätze liegen in ausgewiesenen Schutzgebieten. Hier ist es wichtig, dass die Betretungsregeln eingehalten werden. In dem Artenschutzprojekt INNsieme identifizierten Expert*innen der beiden Naturschutzorganisationen darüber hinaus sensible Bereiche und setzen gemeinsam mit Gemeinden und Anrainern Schutzmaßnahmen fest. Ziel ist die Bewahrung störungsarmer Brutplätze in der sensiblen Zeit von Mai bis Anfang Juli. „Bewusstseinsbildende Maßnahmen und geeignete Lenkungskonzepte sind hier besonders wichtig, damit ein Miteinander von Mensch und Natur funktioniert“, betont Bergmüller. Beim Aufenthalt am Inn kann jeder darauf achten, während der Brutzeit große Schotterbänke und Inseln nicht zu betreten und die ausgewiesenen Schutzzonen zu respektieren.
Die aktive Mithilfe aus der Bevölkerung ist jedoch nur eine von vielen notwendigen Schutzmaßnahmen. „Um den Fortbestand des Flussuferläufers langfristig zu sichern, braucht es mehr natürliche Uferstrukturen. Nur so haben sowohl gefährdete Tierarten, als auch Anrainer genug Platz“, bekräftigt Gerhard Egger.
INNsieme: Gemeinsames Engagement für einen lebendigen Inn
Im EU-Interreg-Projekt INNsieme hat sich der WWF Österreich mit Partnern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zusammengeschlossen, um den Inn als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu erhalten. Zu den Partnern gehört unter anderen die Organisation BirdLife, die sich mit dem WWF für den Schutz des Flussuferläufers engagiert.
Weitere Informationen finden Sie unter www.innsieme.org
Rückfragehinweis:
Lisa Reggentin
Projektkommunikation INNsieme
Mobil: +43 676 83 488 307
E-mail: lisa.reggentin@wwf.at
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