Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Frauen für mehr Nachhaltigkeit in der Fischerei
![Frau auf Fischerboot(c)Carlo Gianferro](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2022/02/wwf-at_fraueninderfischerei_desktop_cCarloGianferro.jpg)
Anlässlich des Weltfrauentags feiert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich die vielen Frauen, die für den Schutz der Meere und gegen deren Überfischung kämpfen. Denn obwohl die Fischerei vor allem mit Männern assoziiert wird, spielen Frauen eine große Rolle – vor allem in der handwerklichen Fischerei abseits der industriellen Großbetriebe. “Als Fischerinnen, Aktivistinnen und Wissenschafterinnen weisen Frauen auf der ganzen Welt auf die Gefahr der Überfischung für unsere Ozeane hin. Denn mehr als ein Drittel der Fischbestände weltweit sind überfischt, weitere 60 Prozent sind am Limit”, berichtet Simone Niedermüller, Meeresbiologin beim WWF Österreich. Mit einer Stärkung der Rolle von Frauen in der Fischerei könne man auch für mehr Nachhaltigkeit sorgen, so die WWF-Expertin.
Frauen in der Fischerei
Denn auch wenn in der öffentlichen Wahrnehmung Fischerei immer noch vor allem mit Männern assoziiert wird, verrichten Frauen rund die Hälfte der mit dem Fischereisektor verbundenen Tätigkeiten, oftmals jedoch schlechter oder gar nicht bezahlt. In der Verarbeitung und dem Verkauf machen Frauen sogar 70 bis 90 Prozent der Beschäftigten aus. Als oft unbezahlte Arbeitskräfte leisten Frauen in vielen Bereichen, etwa bei der Aufbereitung und im Verkauf oder der Pflege der Netze unverzichtbare Arbeit. Die nicht-industrielle Fischerei ist eine Tätigkeit, in die oft die gesamte Familie mit einbezogen ist.
Dabei wäre eine bessere Einbindung der im Fischereisektor tätigen Frauen ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit. „Wo Frauen und Männer gleichermaßen in die Bewirtschaftung der Ernährungsgrundlagen eingebunden werden, kann das nachweislich zu einem schonenderen Umgang mit den Ressourcen führen“, sagt WWF-Expertin Simone Niedermüller. „Um als Facharbeiterinnen eine Schlüsselrolle zu spielen und abgesichert zu sein, brauchen sie entsprechende Ausbildungen, Anerkennung und Einbindung in Entscheidungen zum Fischereimanagement.“ Der WWF arbeitet in mehr als 40 Orten im Mittelmeer, um handwerkliche Fischer*innen in nachhaltiges Ressourcenmanagement einzubinden, ihnen zu helfen, ihren Fisch durch bessere Vermarktung aufzuwerten und alternative Einkommensquellen aufzubauen. Das Ziel ist, dass die Betroffenen weniger Fischen müssen und dennoch gut leben und ihre Kultur erhalten können. Dadurch könnten sich auch die Fischbestände wieder erholen.
Der Status quo trägt jedoch zum Gegenteil bei: Von rund 22 Milliarden Dollar an jährlichen Subventionen fließt der überwiegende Großteil in die industrielle Fischerei – obwohl mehr als 90 Prozent der Fischer*innen in der nicht-industriellen Fischerei tätig sind. Als Teil der Kampagne “Stop Funding Overfishing” fordert der WWF daher das Verbot von öffentlichen Subventionen, die zum Problem der Überfischung beitragen. Mehr Infos unter: www.stopfundingoverfishing.com
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