Wildtierkameras in Georgien haben einen ganz besonderen Persischen Leoparden gefilmt: Mit nur drei Beinen legt „Aren“ rund tausend Kilometer durch den Kaukasus zurück. Es ist erst der dritte Nachweis dieser Art in zwei Jahrzehnten.
Frühlingsbote: Erster Weißstorch in Marchegg gelandet
Wien/Marchegg, am 7. März 2023. Gestern wurde der erste Weißstorch der Saison in den niederösterreichischen Marchauen gesichtet. Einige Tage später als im Vorjahr und zwei Wochen früher als üblicherweise. „In den nächsten Wochen werden weitere Störche eintreffen und ihre Nester in den alten Eichen des WWF-Reservats, am Schloss und in der Umgebung einem Frühjahrputz unterziehen. Üblicherweise beginnt dann im April die Brutsaison“, sagt Jurrien Westerhof vom WWF Österreich. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich zieht eine gemischte Bilanz des vergangenen Jahres: 2022 war zwar für die Störche in Marchegg ein relativ gutes Jahr. 39 Paare brüteten, 37 erfolgreich. Insgesamt flogen 108 Jungvögel aus. Mit im Schnitt 2,77 flüggen Jungvögeln pro Brutpaar wurde damit ein Rekordwert für die letzten Jahrzehnte erreicht. Im gesamten March-Thaya-Raum geht die Zahl der Brutpaare jedoch zurück.
„Die Bedeutung der Marchegger Störche wird für den Gesamtbestand im Osten Niederösterreichs immer größer“, sagt Westerhof. Denn im oberen March-Thaya-Raum brüteten nur noch fünf Paare, während am Höhepunkt im Jahr 1996 alleine zwischen Bernhardsthal und Angern 35 Paare brüteten. Die Ursache für diesen Rückgang liegt womöglich im Ausbleiben der früher üblichen Frühlingshochwässer. Als Folge des Klimawandels fällt im March-Einzugsgebiet immer weniger Schnee. Dadurch bleibt die Frühlings-Schneeschmelze aus. Frühlingshochwässer werden weniger, das gesamte Auen-Ökosystem verändert sich und verliert als Storch-Habitat allmählich an Attraktivität.
Im geschützten WWF-Auenreservat und in der Stadt Marchegg hält sich die Storchenkolonie gut, weil Meister Adebar sehr günstige Lebensbedingungen vorfindet: „In den Auwiesen und Tümpeln gibt es ein großes Nahrungsangebot – auch aufgrund der Beweidung durch halbwilde Konikpferde. Sie halten die Vegetation abwechslungsreich und schaffen gute Voraussetzungen für Großinsekten wie Heuschrecken oder Käfer. Das erleichtert Störchen die Nahrungssuche und führt zu einem relativ hohen Bruterfolg “, sagt Jurrien Westerhof. Um den Storchenbestand im gesamten March-Thaya-Raum zu stützen, braucht es effektive Maßnahmen zur Restaurierung der Flusslandschaft. „Die Auen brauchen wieder mehr Wasser, damit sie auch außerhalb von Marchegg als Storch-Lebensraum erhalten bleiben“, appelliert Westerhof.
Hintergrund
In Österreich liegen die größten Brutbestände des Weißstorchs im Burgenland und im Osten Niederösterreichs entlang von Donau, March und Thaya. „Während zum Beispiel in Rust die Storchennester auf Hausdächern zum Ortsbild gehören, brüten die Störche in Marchegg großteils in alten Eichen. Das macht diese Kolonie einzigartig in Europa“, sagt Jurrien Westerhof vom WWF. Außerdem brüten viele Störche am Dach des Schloss Marchegg und auf weiteren Gebäuden in der direkten Umgebung.
Die Nester werden jahrzehntelang bewohnt, gepflegt und ausgebaut. Derzeit könnten bis zu 50 Storchenhorste in den Auen des WWF-Schutzgebietes und in Marchegg genutzt werden. Ende August ziehen die Marchegger Störche im Regelfall über den östlichen Mittelmeerraum wieder nach Afrika.
News
Aktuelle Beiträge
Laichzeit der Fische beginnt – Kies aufgelockert für neues Leben im Bach
INNsieme connect stellt bedeutende Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wieder her – Erste Bachforelle nahm neuen Laichplatz zur Fortpflanzung sofort an
Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz: WWF und ÖKOBÜRO fordern grundlegende Überarbeitung
Entwurf zum EABG weist erhebliche Mängel auf – Umweltorganisationen verlangen Naturverträglichkeit, Beteiligung und Rechtsschutz der Öffentlichkeit und ausreichend Ressourcen
WWF-Erfolg: Neugeborene Wisente in den rumänischen Karpaten
Im Țarcu-Gebirge wurden erstmals wieder neugeborene Wisentkälber gesichtet. Die Rückkehr der mächtigen „Architekten des Waldes“ zeigt, wie erfolgreich jahrzehntelange Renaturierungsarbeit sein kann!
WWF und GLOBAL2000 zeigen Weg zu naturverträglicher Energiewende
Österreich kann bis 2040 klimaneutral und bis 2050 zum grünen Netto-Stromexporteur werden – „Weichen müssen jetzt gestellt werden”, sagen WWF und GLOBAL2000
Tiroler Naturschutzgesetz: WWF fordert „Nein” zur Demontage
Geplantes Gesetzespaket der Landesregierung hebelt Naturschutz aus und begünstigt Konzerne – WWF fordert eine grundlegende Überarbeitung des Entwurfs
Umweltkontrollbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Politik unternimmt viel zu wenig für Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität – Renaturierung und Bodenschutz Gebot der Stunde für erfolgreiches und krisensicheres Österreich
Klimastreik am 10. Oktober 2025
Die Politik muss endlich handeln! Am 10. Oktober findet wieder der Klimastreik in Wien und Linz statt.
EU-Abstimmung: WWF kritisiert Veggie-Namensdebatte als Augenauswischerei
EU plant Namensverbot für pflanzliche Produkte wie “Burger”, “Schnitzel” oder “Würstel” – WWF fordert stattdessen wirksame Anreize für pflanzenbasierte Ernährung










