Wildtierkameras in Georgien haben einen ganz besonderen Persischen Leoparden gefilmt: Mit nur drei Beinen legt „Aren“ rund tausend Kilometer durch den Kaukasus zurück. Es ist erst der dritte Nachweis dieser Art in zwei Jahrzehnten.
“Generation Earth” schärft Bewusstsein für Erhalt lebendiger Flüsse
12 junge Menschen aus Österreich und Deutschland wandern eine Woche am Tiroler Inn entlang und schärfen dabei ihr Bewusstsein für bedrohte Landschaften und Arten. Der Riverwalk 2023 bietet 20- bis 30-Jährigen bereits zum neunten Mal ein unvergessliches Outdoor-Erlebnis. Gegründet wurde der Riverwalk vom WWF Österreich und seinem Jugendnetzwerk Generation Earth. Die Outdoor-Woche findet im Rahmen des Action Leader Trainings statt.
“Durch die Bewegung mit der Gruppe entlang des Inn sowie der inhaltlichen Auseinandersetzung wollen wir mehr Menschen zum aktiven Schutz von Flüssen ermutigen”, sagen die beiden Organisatorinnen Kioma und Anina von Generation Earth. Beiden ist es wichtig, beim Riverwalk ökofeministische und antikolonialistische Perspektiven einzunehmen – dabei werden etwa Pflanzen, Natur und vieles mehr jeweils als eigene Akteure verstanden.
Am Sonntag sind die Riverwalker in Prutz gestartet und wandern über Untertösens bis nach Pfunds – dazwischen unternehmen sie Aufstiege nach Ladis, Serfaus und ins Hochtal Pfundser Tschey. Insgesamt legen die Riverwalker so rund 40 Kilometer am und um den Inn zurück. Unterwegs werden den Teilnehmer:innen aktuelle Herausforderungen des Gewässerschutzes erklärt und Lösungsansätze aufgezeigt. In Serfaus haben die Riverwalker etwa auf einer Schotterinsel — einer Revitalisierungsmaßnahme des Landes Tirol in Kooperation mit dem WWF — Expert:innen des WWF-Flüsseteams getroffen und eine Kartierung mittels Pflanzenzählung unterstützt. Konkret soll der Inn durch die Revitalisierung besser an seine Seitengewässer angebunden werden, um Lebensraum zu erhalten und die Entstehung neuer Ökosysteme für flussbewohnende Arten zu unterstützen.
In der Pfundser Tschey bekamen die Riverwalker von Werner Gfall, Mitglied der Bürgerinitiative Lebenswertes Kaunertal, kritischen Input und eine aktuelle Übersicht zu den Ausbauplänen der Kraftwerks Kaunertal: Dafür sollen rund 80 Prozent des Flusswassers aus dem Ötztal abgeleitet und das hochgelegene Platzertal mittels 120-Meter-Staudamm geflutet werden, wobei auch die Zerstörung eines 20 Hektar großen Moorgebiets in Kauf genommen würde.
Im Zentrum aller konstruktiven Diskussionen während des Riverwalks steht stets das harmonische Miteinander von Mensch und Natur samt der Wichtigkeit aktiven Naturschutzes. „Den Menschen aus dem Zentrum zu holen, mehr als nur ‘menschliche’ Geschichten zu erzählen und durch Bewegung nachhaltigen Aktivismus zu praktizieren — das wollen wir in Gemeinschaft versuchen, um lähmenden Erzählungen der Apokalypse entgegenzustehen“, erklärt Kioma.
Die 12 Teilnehmer:innen sind beim Riverwalk mit spürbarer Begeisterung dabei:
„Die Gemeinschaft in und das Naturerleben mit der Gruppe — oarg!“, sagt Friederike.
„Durch den Riverwalk habe ich viel zum Inn und Flüssen heute lernen dürfen. Es ist für mich ein erster intensiver Kontakt mit der Thematik und es motiviert, mich in Zukunft mehr dafür einzusetzen, Gespräche mit Mitmenschen zu führen und die Entwicklung der Renaturierung zu verfolgen”, sagt Flora.
„Für mich ist die bisherige Zeit beim Riverwalk eine Sammlung von ersten Malen. Das erste Mal Wandern in Tirol, das erste Mal einen Tarp-Unterstand aufbauen, das erste Mal in einer Scheune schlafen und das erste Mal bedrohte Arten kartieren – ich bin gespannt, was für Überraschungen mich noch erwarten!“, sagt Valerie.
„Mich hat direkt die wunderschöne Natur entlang des Inn überwältigt. Der Riverwalk hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Flüsse zu erhalten sowie Renaturierungen zu fördern und voranzubringen“, sagt Lara.
„Die Natur rund um den Inn ist abwechslungsreich und überwältigend. Absolut erlebenswert“, sagt Annika.
Der Riverwalk wird auch 2024 wieder stattfinden – mehr Infos unter http://www.river-walk.eu
Fotos vom Riverwalk 2023 zur freien Verwendung gibt es hier.
News
Aktuelle Beiträge
Laichzeit der Fische beginnt – Kies aufgelockert für neues Leben im Bach
INNsieme connect stellt bedeutende Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wieder her – Erste Bachforelle nahm neuen Laichplatz zur Fortpflanzung sofort an
Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz: WWF und ÖKOBÜRO fordern grundlegende Überarbeitung
Entwurf zum EABG weist erhebliche Mängel auf – Umweltorganisationen verlangen Naturverträglichkeit, Beteiligung und Rechtsschutz der Öffentlichkeit und ausreichend Ressourcen
WWF-Erfolg: Neugeborene Wisente in den rumänischen Karpaten
Im Țarcu-Gebirge wurden erstmals wieder neugeborene Wisentkälber gesichtet. Die Rückkehr der mächtigen „Architekten des Waldes“ zeigt, wie erfolgreich jahrzehntelange Renaturierungsarbeit sein kann!
WWF und GLOBAL2000 zeigen Weg zu naturverträglicher Energiewende
Österreich kann bis 2040 klimaneutral und bis 2050 zum grünen Netto-Stromexporteur werden – „Weichen müssen jetzt gestellt werden”, sagen WWF und GLOBAL2000
Tiroler Naturschutzgesetz: WWF fordert „Nein” zur Demontage
Geplantes Gesetzespaket der Landesregierung hebelt Naturschutz aus und begünstigt Konzerne – WWF fordert eine grundlegende Überarbeitung des Entwurfs
Umweltkontrollbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Politik unternimmt viel zu wenig für Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität – Renaturierung und Bodenschutz Gebot der Stunde für erfolgreiches und krisensicheres Österreich
Klimastreik am 10. Oktober 2025
Die Politik muss endlich handeln! Am 10. Oktober findet wieder der Klimastreik in Wien und Linz statt.
EU-Abstimmung: WWF kritisiert Veggie-Namensdebatte als Augenauswischerei
EU plant Namensverbot für pflanzliche Produkte wie “Burger”, “Schnitzel” oder “Würstel” – WWF fordert stattdessen wirksame Anreize für pflanzenbasierte Ernährung










