Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Kaviar-Genuss ohne Reue: Nur mit CITES Siegel
Wien, 17. Dezember 2013 – In der Weihnachtszeit und zu Sylvester kommt vermehrt echter Kaviar auf den Festtagstisch. Wer das hochpreisige Luxusprodukt des Störs ohne schlechtes Gewissen genießen will, muss darauf achten, nicht zum Aussterben der seltenen Fische beizutragen. Nur ein CITES-Etikett (Zertifikat des Washingtoner Artenschutzübereinkommens) auf der Dose oder dem Glas garantiert, dass der Kaviar aus legalem Handel stammt – auch wenn es sich um Zuchtkaviar handelt. „Jeglicher Kaviar ohne CITES-Etikett ist illegal!“ warnt Jutta Jahrl vom WWF. „Weil alle Störarten extrem gefährdet sind, gilt derzeit außerdem ein internationales Handelsverbot für Wildkaviar aus den wichtigsten Herkunftsgebieten. An der Donau besteht sogar ein generelles Fangverbot für Störe.“ Die Artenschutzexpertin rät den Liebhabern von Fischeiern zu ökologisch weitgehend unbedenklichem Zuchtkaviar aus Aquakultur oder zu MSC-zertifiziertem Rogen vom Lachs oder Hering. MSC ist das weltweit anerkannteste Siegel für nachhaltige Fischerei.
Die starke internationale Nachfrage nach Kaviar hat zu einer jahrzehntelangen Überfischung der Störe geführt. Diese urtümlichen Fische bevölkern seit 200 Millionen Jahren die Erde. Die Donau war noch vor wenigen Jahren eines der wichtigsten Herkunftsgebiete von Wildkaviar. Heute sind bereits fünf von sechs Störarten der Donau – darunter der Hausen, von dem der besonders teure Beluga-Kaviar stammt – vom Aussterben bedroht. Auch im wichtigsten Verbreitungsgebiet, dem rumänischen und bulgarischen Donauabschnitt, sind die Bestände dramatisch zurückgegangen. Deshalb sind dort der Störfang und der Handel mit Wildkaviar bis 2015 verboten.
Allerdings besteht das Gesetz vielerorts nur auf dem Papier. „Kaviar-Schmuggler sind gut vernetzt und operieren mit ausgeklügelten Methoden“, erklärt Jahrl. „Wir arbeiten daher in einem LIFE-Projekt der EU daran, die Wilderei und den illegalen Handel zu stoppen. Dabei erhöhen wir mit Workshops und Trainingskursen das Wissen und Bewusstsein der zuständigen Behörden. Wir besuchen regelmäßig Fischerdörfer um ehemalige Stör-Fischer vom Schutz der Störe zu überzeugen und ihnen andere Einnahmequellen aufzuzeigen.“

Die Länder der EU sind der weltweit größte Importeur von Stör-Kaviar. Beschlagnahmungen zeigen, dass nicht nur legaler Kaviar im Umlauf ist. Auch in Österreich ist illegaler Kaviar erhältlich, wie WWF-Mitarbeiterin Jahrl bei Testkäufen in Wien feststellte. „Damit sie sich nicht unbewusst an der Ausrottung der Störe und am illegalen Handel beteiligen, sollten Konsumenten aber auch Restaurantbesitzer oder Händler darauf achten, nur Kaviar mit CITES-Etikett zu kaufen. Unser Appell richtet sich darüber hinaus an Behörden wie den Zoll, der die Handelsgesetze stärker überwachen sollte.“
Weltweit wurden die Stör-Populationen in den letzten Jahrzehnten um 70 Prozent gemindert. Im Kaspischen Meer, dem Hauptproduktionsgebiet für Stör-Kaviar, sind die Bestände bereits um 90 Prozent zurückgegangen. Im EU-Raum kommen die urtümlichen Fische nur noch in der Donau in Rumänien und Bulgarien in nennenswerten Beständen vor, sind jedoch auch hier vom Aussterben bedroht.
Mehr Informationen zu den Donaustören:
www.danube-sturgeons.org
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