Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
Klimakonferenz Doha: Kasse machen mit heißer Luft

Doha, 3. Dezember 2012 – Die zweite Woche der Klimaschutzverhandlungen soll Schwung in die weiterhin schleppenden Gespräche in Doha bringen. Kaum Fortschritte gibt es bei den drei Hauptthemen Fahrplan für ein neues Weltklimaabkommen bis 2015, der Finanzierung des Klimaschutzes und die Ausgestaltung der zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls. Auch bei den Verhandlungen zu Klima-Anpassungsmaßnahmen und Waldschutz laufen die Verhandlungen zäh.
Gerade um die Modalitäten für die zweite Periode des Kyoto-Protokolls wird hart gerungen. Bekanntermaßen haben Polen, Russland, die Ukraine und viele osteuropäische Staaten bei der Festlegung der Emissionsminderungen für die erste Phase des Kyoto-Protokolls Vorgaben erhalten, die weit über dem damaligen Emissionsstand lagen. Diese sogenannte „heiße Luft“ sollte verkauft werden können. Der Überschuss an Verschmutzungsrechten ist aber mit insgesamt 13 Milliarden Tonnen an Kohlendioxid-Äquivalenten so gigantisch, dass der CO2-Preis rapide verfiel und weiterhin viele dieser Zertifikate im Handel sind. Die Menge entspricht den gesamten EU-Emissionen von drei Jahren. Jetzt wird gerade von diesen Ländern darum gekämpft, diese Hypothek auch in die zweite Phase des Kyoto-Protokolls zu überführen. “Wenn es nicht gelingt, diese Altlasten endlich zu entsorgen und alte Fehler auszumerzen, ist auch die zweite Phase des Kyoto-Protokolls von Beginn an nur ein Papiertiger“, sagt Gerald Steindlegger, Geschäftsführer des WWF Österreich.
Umweltminister Nikolaus Berlakovich reist heute zur UN-Klimakonferenz nach Doha. Im Vorfeld hat er angekündigt, auf eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls und auf einen Weltklimaschutzvertrag drängen zu wollen. „Berlakovich soll aufhören, sich hinter den großen Klimasündern zu verstecken und Österreich als Klimaschutzvorreiter positionieren! Dazu muss er ein Klimaschutzprogramm mit minus 30 Prozent Treibhausgasen bis 2020 und minus 95 Prozent bis 2050 erstellen, verbindlich beschließen und finanzieren“, erklärt Steindlegger.
Weitere Informationen:
Sylvia Ratzlaff, WWF Deutschland, Pressesprecherin, Tel. 0151/ 1885 4846 und lokal in Doha +974/ 66 07 93 79.
Vor Ort erreichen Sie ebenfalls Regine Günther, WWF Leiterin Klima und Energiepolitik sowie Barbara Lueg, internationale Klimafinanzierung.
Claudia Mohl, WWF Österreich, Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250
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