Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Kraftwerk Obere Isel gescheitert – WWF fordert Schutz des gesamten Isel-Gebiets
Naturschutzorganisation begrüßt Ablehnung des Bundesverwaltungsgerichts – Landesregierung muss rasch handeln und gesamtes Gletscherfluss-System Isel unter Schutz stellen: Was für Obere Isel gilt, muss auch für Kalserbach gelten
![Isel fluss-isel-vor-einem-berg-bei-blauem-himmel-wwf-eu-wasserrahmenrichtlinie](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/4e01e52f15cc3.jpg)
Die Betreiber des umstrittenen Kraftwerkprojekts Obere Isel haben laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung (Sonntagsausgabe) auch beim Bundesverwaltungsgericht eine Absage kassiert. Die Umweltschutzorganisation WWF bewertet diese Entscheidung als klaren Auftrag für die Tiroler Landesregierung, das gesamte Gletscherfluss-System der Isel unter Schutz zu stellen. Denn selbst mit dem Stopp des Kraftwerks Obere Isel drohen immer noch sechs weitere Projekte im Einzugsgebiet der Isel, darunter im Kalserbach am Fuße des Großglockners. „Die Landesregierung muss rasch handeln, bevor es zu spät ist. Mit einem umfassenden Naturschutzgebiet könnten einzigartige Lebensräume für immer bewahrt werden“, sagt Christoph Walder vom WWF Österreich. „Das Scheitern des Projekts Obere Isel bestätigt unsere langjährige Kritik, dass neue Kraftwerke in diesem Gebiet nicht naturverträglich umzusetzen sind. Daher muss die Ablehnung des Bundesverwaltungsgerichts auch Folgen für den Schutz der Isel und ihrer Zubringerflüsse wie den Kalserbach haben.“
Im laufenden Verfahren zum Kraftwerk Haslach-Kalserbach in Osttirol bewertet der WWF die eingereichte „Naturverträglichkeitserklärung“ als unvollständig und widersprüchlich. „Einerseits wird die Summenwirkung der vielen Wasserkraftprojekte in direkter Nachbarschaft zum Natura 2000-Gebiet ignoriert. Andererseits fehlt eine Prüfung der Auswirkungen des Kraftwerks selbst auf alle betroffenen Schutzgüter“, erläutert Christoph Walder. „Direkt in der geplanten Ausleitungsstrecke finden sich die europaweit wichtigsten Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Deutschen Tamariske. Dazu kommen viele Brutplätze des gefährdeten Flussuferläufers.“
Aufgrund der akuten Bedrohung des Isel-Systems durch zahlreiche Wasserkraftprojekte hat sich erstmals eine Umwelt-Allianz von über 40 nationalen und internationalen Organisationen aus den Bereichen Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Fischerei, Privatwirtschaft und Wildwassersport gebildet. In einem gemeinsamen Manifest fordern sie einen Stopp des ungebremsten Kraftwerkbaus an den Osttiroler Gletscherflüssen sowie die Unterschutzstellung der Isel mitsamt ihren Zubringerflüssen.
Energiespar-Offensive, um Klima und Natur zu schützen
Der WWF Österreich plädiert im Klimaschutz für einen ganzheitlichen Ansatz, der sich nicht nur auf die Stromwende konzentriert: Der Umbau des Energiesystems muss vor allem beim viel zu hohen Verbrauch ansetzen. Parallel zu umfassenden Energiespar-Maßnahmen gehören fossile Subventionen gestoppt und das Steuersystem ökologisiert, um die Abhängigkeit von Öl und Gas rasch zu verringern. Ergänzend müssen vor allem Photovoltaik-Anlagen auf bereits verbauten Flächen deutlich stärker unterstützt werden.
![Grafik: Lücken im Iselschutz, © by WWF Grafik: Lücken im Iselschutz, © by WWF](/wp-content/uploads/2021/07/5f194310479ed_o.jpg)
Rückfragehinweis:
WWF Österreich
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik und Kommunikation
Mobil: +43 664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
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