Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Murkraftwerk: Offener Brief
WWF an den steirischen Landeshauptmann Schützenhöfer
Offener Brief des WWF Österreich an den steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
Wien, am 15. 2. 2017
Sehr geehrter Landeshauptmann,
die täglichen Proteste gegen den Bau des Murkraftwerkes reißen nicht ab, die Linien in diesem Konflikt sind verfahren. Aus unserer Erfahrung mit solchen Auseinandersetzungen um Kraftwerksbauten wissen wir, wie schnell es in solchen Stimmungslagen zu gefährlichen
Situationen kommen kann.
Daher richten wir an Sie den eindringlichen Appell, als Landeshauptmann der Steiermark kalmierend zu wirken. Nur ein umfassender Runder Tisch mit allen Beteiligten kann aufklären, wie es mit der Auseinandersetzung um das Murkraftwerk weitergeht. Sie tragen die Verantwortung auch für die tausenden besorgten Grazer Bürger, die sich seit vielen Jahren auf friedliche Art und Weise gegen diesen massiven Eingriff in die Flussnatur und den Verlust ihres Naherholungsgebietes engagieren.
Die Umweltorganisation WWF unterstützt alle Anstrengungen, die Energiewende voranzutreiben, auch den Ausbau von Potentialen in der Wasserkraft, sofern dabei ökologisch und sozial verträglich gearbeitet wird. Ein Projekt wie die Staustufe Graz-Puntigam, das von Anfang an von Experten aufs Schärfste kritisiert wurde und jetzt sogar noch in der Bauphase von so anhaltend starken Protesten begleitet wird und bei dessen Umsetzung auch Auflagen aus dem UVP-Bescheid offenbar nicht eingehalten wurden, stellt die im Verfahren festgestellte Umwelt- und Sozialverträglichkeit massiv in Frage, zumal es einen verschwindenden Beitrag zur Energiewende leistet und laut einer unabhängigen Expertenstudie das unwirtschaftlichste Wasserkraftprojekt Österreichs ist.
Über 100 Wasserkraftwerke wurden in Österreich in den letzten fünf Jahren errichtet. Bei keinem einzigen dieser Projekte gab es auch nur annähernd vergleichbare Proteste. Schon allein deshalb ist eine konstruktive Diskussion mit allen Beteiligten demokratiepolitisch angeraten und wir plädieren nochmals eindringlich für eine Nachdenkpause, bevor die Situation weiter eskaliert.
Herr Landeshauptmann, wir zählen auf Ihr Gespür in dieser Ausnahmesituation und auf Ihre Bereitschaft, die Ziele der Energiewende mit den Zielen eines gedeihlichen Zusammenlebens in Einklang zu bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Walder
WWF Österreich
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert
Neue Pressesprecherin beim WWF Österreich
Lara Hocek verantwortet ab sofort die Medienarbeit des WWF zu den Themen Klima, Energie, Alpen und Flüsse
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik
Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen