Kriterium „Überdüngung“
Im WWF Fleischratgeber
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Überdüngung als Bewertungskriterium für Lebensmittel im WWF Fleischratgeber
Der Fleischratgeber betrachtet das Eutrophierungspotenzial der unterschiedlichen Fleischsorten. Als zentraler Indikator wird der Nährstoff Phosphor verwendet.
Der Fleischratgeber betrachtet das Eutrophierungspotenzial der unterschiedlichen Fleischsorten. Als zentraler Indikator wird der Nährstoff Phosphor verwendet.
Eutrophierung – also die Überdüngung von Gewässern oder Böden – bezeichnet die Anreicherung mit Nährstoffen, die dort normalerweise nicht vorkommen. Das geschieht etwa, wenn landwirtschaftliche Nutzflächen intensiv gedüngt werden und der überschüssige Dünger in die nahen Gewässer gerät. Etwa 80% der marinen Ökosysteme weltweit sind von Eutrophierung betroffen.
Durch den erhöhten Nährstoffeintrag werden Meere, Seen und Flüsse enorm beeinträchtigt. Bakterien und Mikroorganismen wachsen viel schneller und stärker als verträglich und verbrauchen den im Gewässer vorhandenen Sauerstoff. Ein sichtbares Zeichen von Eutrophierung ist z.B. das unkontrollierte Wachsen von Algen und z.B. Schlingpflanzen im Wasser. Im Extremfall kann das Gewässer auch „kippen“, was ein Fischsterben nach sich zieht. Um ein eutrophes Gewässer wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, braucht es oft viele Jahre.
Gelangen Nährstoffe wie Phosphor oder Stickstoff in unser Grundwasser, entsteht auch ein gesundheitliches Problem für den Menschen. Werden Grenzwerte überschritten, ist das Grundwasser nicht mehr trinkbar.
So bewertet der Fleischratgeber das Eutrophierungspotenzial:
Grün: es werden weniger als 15g PO4/kg Produkt freigesetzt
Gelb: es werden 15-60g PO4/kg Produkt freigesetzt
Rot: es werden mehr als 60g PO4/kg Produkt freigesetzt

WWF Fleischratgeber
Zur Methodik des WWF Fleischratgebers
Die Methodik des Ratgebers basiert auf den Publikationen von E. Röös, insbesondere der Veröffentlichung „Röös E, Ekelund L, Tjärnemo, H (2013): Communicating the Environmental Impact of Meat Production: Challenges in the Development of a Swedish Meat Guide. Journal of Cleaner Production.“
Die Analyse der österreichischen Produkte führte das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) durch.