Rekordtemperaturen und Plastikverschmutzung prägten den Sommer im Mittelmeer – Zahlreiche Tierarten unter Druck – WWF fordert Ausweitung von Meeresschutzgebieten
Neue Standards für Nachhaltigkeitsberichte: EU-Kommission erleichtert Greenwashing
Die EU-Kommission hat heute den ersten Teil der Standards zur Umsetzung der Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) veröffentlicht. Allerdings sind wesentliche Teile abgeschwächt, die zuvor von den Fachleuten der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) unter Beteiligung von Unternehmen, Finanzmarktakteuren und Zivilgesellschaft entwickelt worden waren. Die Umweltschutzorganisation WWF kritisiert das Vorgehen: “Die EU-Kommission hat dem Lobbydruck nachgegeben und die neuen Standards massiv geschwächt. Damit erleichtert sie Greenwashing und verpasst die Chance, einen schnell wirksamen Standard für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft auf den Weg zu bringen”, sagt Jakob Mayr vom WWF Österreich.
Die EU-Kommission hat den größten Teil der Berichterstattung von einer „Wesentlichkeitsbewertung“ abhängig gemacht – einer Selbsteinschätzung des Unternehmens, ob etwa die schwindende Artenvielfalt finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen hat und umgekehrt das Unternehmen Auswirkungen auf die Artenvielfalt hat. Sie hat zwar eine Lücke geschlossen, die es den Unternehmen erlaubt hätte, nicht zu erläutern, warum sie den Klimawandel als nicht wesentlich beurteilen (sic!), aber bei allen anderen Themen müssen die Unternehmen nicht einmal erklären, warum sie einen Themenbereich für nicht wesentlich halten.
Entgegen dem Rat der Fachleute hat die EU-Kommission eine wesentliche Maßnahme zur Verringerung der Risiken im Finanzsystem gestrichen: die Verpflichtung für Unternehmen, offenzulegen, ob sie einen Übergangsplan zu ihren negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt erstellt haben. Und das, obwohl die obligatorische Berichterstattung über die Natur von Hunderten von Unternehmen in der Make it Mandatory Campaign und dem Finance for Biodiversity Pledge gefordert wird. Auch die Europäische Zentralbank hat kürzlich erhoben, dass fast 75 Prozent der Bankkredite in der EU an Unternehmen vergeben werden, die in hohem Maße von intakter Natur abhängig sind. Laut Europäischer Zentralbank ein “wachsendes finanzielles Risiko, das nicht ignoriert werden kann”.
Porträtfotos von Jakob Mayr zur freien Verwendung finden Sie hier.
News
Aktuelle Beiträge
Seltene Engelhaie in Kroatien entdeckt: WWF fordert neues Meeresschutzgebiet
Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen