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Non-Profit-Organisationen mahnen Spendenabsetzbarkeit ein

Wien, 17. September 2008 – Seit Jahren wird die Einführung der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden in Österreich verschleppt und die Spendenbereitschaft der Österreicher von der Regierung nicht anerkannt. Die österreichischen Non-Profit-Organisationen fordern im Hinblick auf die Nationalratswahl klare Bekenntnisse der Wahl werbenden Parteien, dass die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden an gemeinnützige Organisationen endlich Wirklichkeit wird. „Mit der Schlussposition Österreichs bei der Spendenabsetzbarkeit muss endlich Schluss sein“, sind sich die gemeinnützigen Hilfs-, Umwelt-, und Tierschutzorganisationen einig. „Die Hinhaltetaktik, die die Parteien seit zwei Jahrzehnten praktizieren, verärgert die Spender und schadet den NGOs. Die Parteien verhindern so zahlreiche wichtige Hilfsprojekte und schaden damit Gesellschaft und Umwelt“, betont Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verband Austria.
„In Mitteleuropa und sogar in vielen neuen EU-Mitgliedsländern bestehen zahlreiche steuerliche Anreize. Nur Österreich hinkt immer noch hinterher“, so die Organisationen. Die Einführung der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden auch bei der Lohn- und Einkommensteuer war sogar Konsens. Die Umsetzung eines bereits fertigen Gesetzesentwurfs wurde nun durch die Neuwahlen, die neuen Steuerideen im Zuge des Wahlkampfs und die geschätzten Kosten von rund 30 bis 40 Millionen Euro verhindert. „Es kann nicht angehen, dass die bereits mehrmals versprochene Möglichkeit zur Absetzung von Spenden bis zum St.-Nimmerleinstag verschoben wird. Denn es geht darum, das uneigennützige Engagement von Millionen österreichischer Spenderinnen und Spendern endlich anzuerkennen“, sagt Caritas-Präsident Franz Küberl: „Schließlich ist Solidarität der Leim, der eine Gesellschaft zusammenhält.“
Die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden bringt dem Staat Vorteile und wichtige Impulse, welche nicht länger ignoriert werden dürfen. Der durch die Teuerung hervorgerufene Spendenrückgang, unter dem viele Organisationen leiden, kann durch die steuerliche Spendenabsetzbarkeit zumindest teilweise ausgeglichen werden weil die Spendenbereitschaft von Privatpersonen und Unternehmen gefördert wird. „Die verbesserte Förderung von Spenden würde zu einem deutlichen Wohlfahrtsgewinn für Österreich führen, das hilft sozial Schwachen, Kranken und Kindern. Auch Umwelt- und Tierschutz würden sehr profitieren“, appelliert Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin des WWF Österreich, an die Parteien. Mittel- und langfristig kommt es zu einem deutlichen Wohlfahrtsgewinn für ganz Österreich.
Das Institut für Höhere Studien (IHS) berechnete eine Steigerung der privaten Spenden durch die geplante Gesetzesänderung von mindestens 2,5 Prozent, von Unternehmensspenden sogar von 8,5 Prozent pro Jahr. Dies würde bei der heutigen Stagnation einen jährlichen Spendenzuwachs von mindestens elf Millionen Euro pro Jahr bewirken. „In unserer Gesellschaft könnten durch die steuerliche Anerkennung der Hilfsbereitschaft der Vermögenden die Bedürfnisse der Notleidenden gestillt werden“, bekräftigt Monica Culen, Geschäftsführerin der Rote Nasen Clowndoctors und Präsidentin des Fundraising Verband Austria. „Im Gegensatz zu teuren Wahlzuckerln zeichnet sich die Absetzbarkeit von Spenden durch hohe Treffsicherheit aus. Das dadurch zusätzlich zur Verfügung stehende Geld kann sozial und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden“, so Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace CEE.
Die beteiligten NGOs fordern deshalb von den Vertretern der künftigen Regierung das Ende der Benachteiligung von Spendenorganisationen, die Anerkennung der Spendenbereitschaft der Österreicher und die Einführung der Spendenabsetzbarkeit durch die neue Bundesregierung.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, WWF Pressesprecher, 01-48817-231, franko.petri@wwf.at.
Dr. Günther Lutschinger, Fundraising Verband Austria, Tel. 0676/4410108, guenther.lutschinger@fundraising.at.
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