Reduktion der Verschwendung sollte in jedes Maßnahmenpaket gegen die hohe Teuerung integriert werden – Bundesregierung sollte Lebensmittelspenden erleichtern
Oberösterreichs Flüsse im Rampenlicht: „Fest der Flüsse“ in Linz

Wien, Linz, am 30. Juni 2009 – Im Linzer Kunstmuseum Lentos findet am 1. Juli das „Fest der Flüsse“ statt. Dabei werden die Ergebnisse der „Flussdialoge“ präsentiert. Die BürgerInnen waren seit Jahresbeginn aufgefordert, bei der Gestaltung „ihrer“ Flüsse in den fünf großen Einzugsgebieten Oberösterreichs, an Traun, Mattig, Krems, Mühl und Maltsch, mitzureden. Die Partizipation der Bürger ist eine zentrale Forderung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). „Oberösterreich ist eindeutig bundesweiter Vorreiter bei der Einbindung und Mitgestaltung“, freut sich WWF-Wasserexpertin Nicole Schreyer über das Engagement des Landes, vor allem des grünen Landesrates Rudi Anschober. „Beim Bau von Kraftwerken wird der Lebensraum der Bürger beschnitten, also sollen sie auch mitreden dürfen“, so Schreyer.
Besonders großer Andrang herrschte bei der Veranstaltung im Frühjahr 2009 an der Oberen Traun. Für diesen Modellfluss wurde vom Land Oberösterreich, dem Lebensministerium und dem WWF eine eigene Flussraumbetreuungsstelle geschaffen. Die Obere Traun gehört zu jenen Alpenflüssen, an denen natürliche Lebensräume und Arten durch massive Eingriffe und Nutzung verloren gegangen sind. Solch begradigte und hart verbaute Flussstrecken müssen nach der EU-WWRL bis 2015 wieder in einen ökologisch guten Zustand gebracht werden. Im Rahmen des Gewässerbetreuungskonzeptes Obere Traun hat man in den letzten Jahren bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Ökologie und zum Hochwasserschutz umgesetzt, weitere ambitionierte Projekte sind geplant.
Flussraumbetreuerin Tanja Nikowitz meinte heute zu ihrer Tätigkeit: „Ich möchte bei allen Bewohnern der Traun-Gemeinden noch mehr Interesse und Begeisterung für gesunde, lebendige Flüsse wecken.“ Neben der Vernetzung von Bevölkerung, Interessensgruppen und öffentlichen Stellen dient die Flussraumbetreuung vor allem auch als Kommunikationsplattform. Beim heutigen „Fest der Flüsse“ zeigt Nikowitz Kindern anhand von Flussmodellen, wie ein ökologisch intakter Fluss funktioniert – und welche verheerenden Auswirkungen verbaute Flüsse mit sich bringen können.
Positive Initiativen wie die Flussrenaturierungen an der Traun können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Österreichs Flüsse ihre ökologische Funktion kaum mehr erfüllen können. Obwohl Revitalisierungsmaßnahmen natürliche Überflutungsflächen schaffen, die wesentlich zur Minderung von Hochwasserwellen beitragen, denken Politiker und die Kraftwerkslobby wieder laut über weitere Dämme nach. „Das ist gegen eine Vision für einen nachhaltigen ökologischen Hochwasserschutz in Österreich“, kritisiert Schreyer.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250
Nicole Schreyer, WWF-Wasserexpertin, Tel. 0676/83 488 402
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
UN-Plastik-Verhandlungen: WWF fordert Abkommen gegen tödliche Plastikflut
UN-Plastik-Verhandlungen starten – Plastikmüll als Gefahr für Mensch und Tier – WWF-Weckruf: Tödliche Plastikflut stoppen, bevor es zu spät ist.
WWF-Erfolg: Neuer Meilenstein für Kroatiens Auen
Der erste Kilometer des Bjelobrdska Altarms bei Osijek wurde erfolgreich ausgebaggert – der Auftakt für eine Flusslandschaft, die wieder lebendiger wird. Denn die Renaturierung im 5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau kommt sowohl dem Auwald als auch vielen Arten zugute.
WWF-Erfolg: Rekord bei Störchen, Jubiläum bei Konik-Pferden
Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf