Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
Rettungsanker für Taxonomie – WWF fordert Veto gegen Atomkraft und Gas
Heute besteht die letzte Möglichkeit, das drohende Greenwashing von Atomstrom und fossilem Gas zu verhindern. Das EU-Parlament kann ein Veto gegen deren Aufnahme in die EU-Taxonomie, den Katalog an nachhaltigen Investitionen, einlegen. “Das Parlament muss heute den Rettungsanker auswerfen, um den schweren Fehler der EU-Kommission zu korrigieren. Gerade in der aktuellen Energiekrise müssen wir unsere Gas-Abhängigkeit reduzieren anstatt diese extrem klimaschädliche Energieform grünzuwaschen”, fordert Jakob Mayr, Experte für nachhaltige Finanzen beim WWF Österreich. Ganz Europa ist momentan darum bemüht, den Gasverbrauch zu senken und den Ausbau der Erneuerbaren voranzutreiben. Die Aufnahme von fossilem Gas in die EU-Taxonomie würde die Nachfrage nach russischem Gas nur noch weiter erhöhen und damit eine unabhängige und sichere Energieversorgung in Europa erschweren. „Das wäre ein Geschenk an Putin und ein Rückschlag für den Klimaschutz. Europa muss jetzt vor allem in Energiespar-Programme und naturverträgliche erneuerbare Energieträger investieren, anstatt neue fossile Abhängigkeiten zu schaffen”, sagt Mayr.
Das EU-Parlament könnte die Taxonomie heute noch retten, indem es mit seinem Veto ein starkes Signal für echten Klimaschutz an die weltweiten Finanzmärkte aussendet. Ansonsten muss Österreich seine Ankündigung wahr machen und den Rechtsweg beim Europäischen Gerichtshof beschreiten, fordert der WWF. Darüber hinaus muss auch die Aufnahme von fossilem Gas beeinsprucht werden. “Denn neben Atomkraft ist auch Erdgas weder nachhaltig noch zukunftsfähig und daher die völlig falsche Antwort sowohl auf die Klima- und Biodiversitätskrise als auch auf die Energiekrise. Beides darf daher keinen Platz in der Taxonomie haben”, sagt Jakob Mayr vom WWF. Gemeinsam mit Erdöl und Kohle gehört fossiles Gas weltweit zu den größten Klimakillern und ist allein in Österreich für 20 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Besonders problematisch ist das bei der Förderung freigesetzte Methan, ein noch viel schädlicheres Treibhausgas als CO2. Dazu kommen die hohen volkswirtschaftlichen Kosten, weil Erdgas großteils teuer importiert werden muss. Investitionen in Flüssiggasterminals, Pipelines und Gasspeicher sind in dem zur Abstimmung stehenden Rechtsakt gar nicht erwähnt. Einen Investitionsschub könnten sich nur die Entwickler neuer klimaschädlicher Gaskraftwerke erhoffen. “Es ist die letzte Chance für die Taxonomie. Die EU-Parlamentarier müssen sie jetzt wieder zu dem machen, was ursprünglich geplant war: ein wissenschaftsbasierter, glaubwürdiger Kriterienkatalog für klima- und naturverträgliche wirtschaftliche Tätigkeiten”, fordert Jakob Mayr vom WWF.
News
Aktuelle Beiträge
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten