Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison

Gute Nachrichten zum Start der Seeadler-Brutsaison: Neuesten Schätzungen zufolge leben bereits rund 90 Seeadler-Paare mit eigenem Revier in Österreich. “Die heimische Population befindet sich weiter im Aufwind. In den nächsten Jahren könnte sie sogar die 100er-Marke knacken“, sagt WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler. Der Erfolg geht auf den strengen europaweiten Schutz der Tiere zurück. Ein wichtiger Bestandteil davon ist das Forschungs- und Schutzprogramm des WWF Österreich, in dessen Rahmen Seeadler regelmäßig mit Sendern ausgestattet werden. “Die Sender liefern wichtige Erkenntnisse über Flugrouten oder Paarungsverhalten. Sie haben beispielsweise gezeigt, dass sich Seeadler besonders häufig in Natura 2000-Schutzgebieten aufhalten, oder dass in Österreich geschlüpfte Seeadler inzwischen unter anderem in Tschechien, der Slowakei und in Ungarn brüten“, sagt Christian Pichler. Um Österreichs Wappentier weiterhin bestmöglich zu schützen, fordert der WWF eine ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung. Das Gesetz soll sowohl bestehende Schutzgebiete aufwerten, als auch Areale außerhalb davon verbessern und damit für Wildtiere attraktiver machen.
Comeback des Seeadlers in Österreich
Der Seeadler galt in Österreich seit Mitte der 1950-Jahre als ausgerottet. Lebensraumverlust, Pestizide und direkte Verfolgung ließen den größten Adler Europas in vielen Regionen verschwinden. Dank strenger Schutzbestimmungen und umfangreicher Artenschutz-Maßnahmen konnte der Seeadler ab 2001 viele ehemalige Vorkommensgebiete selbständig wiederbesiedeln. “Unser Monitoring zeigt, dass der Seeadler störungsarme Naturlandschaften bevorzugt. Das sind zum Beispiel die Aulandschaften großer Flüsse wie Donau, March und Thaya, das Neusiedler See-Gebiet, oder auch die Teiche und Flüsse des Südburgenlands, der Ost- und der Südsteiermark”, erklärt Christian Pichler vom WWF. Vor allem das Waldviertel hat sich als besonderer Hotspot für Seeadler-Paare erwiesen. “Nach neuesten Erkenntnissen sind rund 50 Prozent des österreichischen Brutbestandes im Waldviertel zuhause. Dabei werden auch Höhenlagen über 900 Meter Seehöhe besiedelt. Somit zählen die Waldviertler Vorkommen zu den höchstgelegenen in Europa“, erklärt der Ornithologe Benjamin Watzl, der gemeinsam mit Richard Katzinger die Seeadler-Population im Waldviertel erforscht.
Trotz der erfreulichen Bestandszunahme ist der Seeadler noch immer großen Bedrohungen ausgesetzt. Besonders negativ wirken Störungen durch forstwirtschaftliche Arbeiten, illegale Vergiftungen und Abschüsse sowie Kollisionen mit Windkraftanlagen. Gemeinsam mit diversen Partnern arbeitet der WWF Österreich deshalb an der Erhaltung von Lebensräumen und der Bekämpfung der Wildtierkriminalität.
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