WWF und GLOBAL 2000 starten E-Mail-Aktion mit öffentlichem Protest im Kühtai: Naturverträgliche Energiewende gefordert – LH Mattle muss Ausbau Kraftwerk Kaunertal stoppen und einzigartiges Platzertal retten
Skandal-Bau an der Ötztaler Ache: WWF Österreich beantragt sofortigen Baustopp
WWF beantragt Einstellung der Bautätigkeiten bis zur Klärung aller offenen Rechtsfragen – Neues Amtsgutachten verweist auf negative Folgen des geplanten Kraftwerks – Aktuelle Fotos zeigen aktive Baustelle bei Tumpen-Habichen
Ötz und Umhausen / Innsbruck, am 18. März 2020. Der von der Umweltschutzorganisation WWF aufgedeckte Baubeginn des Skandal-Kraftwerks Tumpen-Habichen wurde diese Woche trotz fehlender rechtskräftiger Bewilligung fortgesetzt. Das belegen neue Bilder und Videos von intensiven Bauarbeiten, die Spaziergänger vor Ort diese Woche dem WWF zukommen ließen. „Die Kraftwerksbetreiber stützen sich auf einen längst überholten Bescheid aus dem Jahr 2015. Anstatt die offenen Bedenken von Naturschutz und Bevölkerung ernst zu nehmen, wird eine einzigartige Wildwasserstrecke verbaut. Das ist auch mit Blick auf die Coronavirus-Krise ein Skandal“, sagt WWF-Flussexperte Gerhard Egger. „Scheinbar versuchen die Kraftwerksbetreiber in Zeiten, in denen sogar die Baugewerkschaft einen generellen Baustopp fordert, noch rasch vollendete Tatsachen zu schaffen“, kritisiert Egger. Um dauerhaften Schaden an Umwelt und Natur vorzubeugen, hat der WWF daher beim Landesverwaltungsgericht Tirol die Feststellung der aufschiebenden Wirkung und damit einen Baustopp beantragt.
„Beim Kraftwerk Tumpen-Habichen sind noch wichtige Rechtsfragen ungeklärt. Gerade jetzt braucht es mehr Besonnenheit. Das Land muss einschreiten und dafür sorgen, dass die aktuellen Gutachten und Auflagen angemessen gewürdigt werden können“, sagt Gerhard Egger in Richtung der Betreiber. Denn wie ein diese Woche im laufenden Verfahren neu vorgelegtes Amtsgutachten zeigt, drohen durch das Bauvorhaben an der Ötztaler Ache negative Auswirkungen für gefährdete und streng geschützte Tierarten, wie Mauereidechse und Apollofalter. Durch den übereilten Baustart bleiben wichtige Fragen über die Schadensbeurteilung sowie die Umweltschutz- und Ausgleichsmaßnahmen ungeklärt.
Gegen das Kraftwerk Tumpen-Habichen sind noch mehrere Beschwerden anhängig: Der WWF Österreich hat gegen die naturschutzrechtliche Bewilligung Beschwerde ans Landesverwaltungsgericht eingelegt, die wasserrechtliche Bewilligung ist sogar beim Höchstgericht (VwGH) anhängig. Auch eine lokale Bürgerinitiative hat sich aus Zweifeln an der Bewilligung an das Höchstgericht gewandt. Die Anliegen der Region und Umweltverbände wurden im ersten Verfahren nicht gehört, was das Landesverwaltungsgericht in Folge als rechtswidrige Einschränkung der Mitsprachemöglichkeiten gewertet hat.
Download von Fotomaterial in Druckqualität unter: https://bit.ly/3cRQABb
(honorarfreie Verwendung unter Angabe der Foto-Credits: © WWF / Marianne Götsch)
Rückfragen und Kontakt:
Vincent Sufiyan
WWF Österreich
Pressesprecher
Tel.: 0676 83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Brutfloß soll Überleben der Flussseeschwalbe sichern
Letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs durch Flussregulierungen vom Aussterben bedroht – künstliches Brutfloß als sicherer Nistplatz – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierungen an der March
WWF-Erfolg: Ein Brutfloß für Flussseeschwalben
Ein Making-Of-Video zeigt unseren jüngsten Erfolg: Wir haben an der March ein Brutfloß für Flussseeschwalben gebaut! Die Zugvögel sind hierzulande akut vom Aussterben bedroht.
VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs
Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Natürliche Schutzmaßnahmen: WWF, Österreichische Bundesforste und viadonau stellen gemeinsame Projekte vor
Umweltschutzorganisation und Unternehmen zeigen gemeinsam Vorteile natürlicher Schutzmaßnahmen – für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
WWF-Umfrage zur EU-Wahl: Drei von fünf Parteien wollen starken Green Deal
WWF-Check zeigt Unterstützung für Green Deal mit „zusätzlichen und stärkeren“ Maßnahmen – Große Unterschiede bei Natur- und Klimaschutz sowie Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF: Dringend Alternativstandorte für Krankenhaus Gols prüfen
Negative Folgen für Wasserhaushalt und geschützte Arten – Naturverträglichere Alternativen in unmittelbarer Nähe vorhanden – WWF fordert bessere Standortprüfung
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert fahrlässige Bundesländer-Blockade
Umweltschutzorganisation: Bundesländer blockieren europäischen Kompromiss – Angriff auf Naturschutz ist verantwortungslos
WWF Earth Hour im Zeichen von nachhaltiger Ernährung
Weltweite Umweltschutzaktion am Samstag – Wahrzeichen rund um den Globus schalten von 20:30 bis 21:30 Uhr das Licht aus – WWF Österreich fordert Klimaschutz durch Ernährungswende