Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind in einigen Regionen Afrikas eine Herausforderung – doch eine innovative Lösung in Simbabwe und Tansania zeigt Erfolg. Die ungewöhnlichen Helfer sind zwar winzig, aber sehr effektiv: Bienen.
Startschuss für grenzüberschreitenden Schutz des Inns

Pünktlich zum Weltfeuchtgebietstag am 2. Februar präsentiert eine länderübergreifende Allianz mit Projektpartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft das neue Projekt INNsieme connect: Ein umfassendes Maßnahmenpaket soll den Inn als Lebensader für Mensch und Natur stärken. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die biologische Vielfalt am Inn zu fördern. Wir setzen uns speziell dafür ein, dass gefährdete Arten bis 2026 wieder bessere Lebensbedingungen vorfinden”, erklärt Evelyn Seppi, Artenschutzexpertin beim WWF Österreich, dem Leadpartner des Projekts. „Um die Qualität des Naturraumes für Mensch und Natur zu erhalten, braucht es jedoch grenzüberschreitend abgestimmte Schutzmaßnahmen.“ So sollen unter anderem zehn auf naturnahe Flüsse angewiesene Tier- und Pflanzenarten wie Flussuferläufer, Äsche und Kiesbankgrashüpfer gefördert und geschützt werden. Im Rahmen partizipativer Prozesse werden zudem Renaturierungen geplant, um gefährdeten Arten wertvolle Lebensräume zu bieten.
Wie eine Umfrage aus 2022 zeigt, schätzen die Anrainer:innen den Inn als attraktiven Erholungsraum und sprechen sich mehrheitlich für Schutzmaßnahmen aus. „Die Einbindung der Bevölkerung ist ein wichtiger Schlüssel für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Daher führen wir insgesamt 60 Schulaktionen sowie ein Citizen-Science-Projekt zum Erleben des Frühlings am Inn durch”, sagt Andreas Jedinger, Geschäftsführer des Vereins Natopia. „Wir wollen die Menschen für den Schutz des Inns begeistern”, erklärt auch Dorena Buchmeier, Leiterin des Naturium am Inn in Bayern. „Dazu organisieren wir Flusserlebnis- und Aktionstage und bilden spezielle Inn-Guides aus, die als wichtige Multiplikator:innen dienen.”
Das Inntal ist eine bedeutende Ausbreitungs- und Wanderachse für wasser- und landbewohnende Arten. Allerdings werden der Inn und sein ökologisches Netzwerk bis heute durch intensive Nutzung stark verändert und beeinträchtigt. Inzwischen sind weniger als zehn Prozent der natürlichen Flussstrecken und Auenlebensräume erhalten. „Um dem Inn wieder mehr Naturlebensraum zurückzugeben, planen wir an geeigneten Stellen Renaturierungen und arbeiten daran, unser Flussmanagement ökologisch zu optimieren”, sagt Georg Loy von den Verbund Innkraftwerken.
Die einst üppigen Fischbestände des Inns sind heute drastisch zurückgegangen. Das liegt unter anderem daran, dass historisch der Fluss stark begradigt und verbaut wurde, Seitengewässer nicht angebunden sind und es durch den Schwall-Sunk-Betrieb von Speicherkraftwerken zu unnatürlichen Wasserstandsschwankungen kommt. Zudem gibt es aufgrund von Verbauungen des Flusses kaum noch geeignete Lebensräume, in denen sich Fische reproduzieren und Jungfische sicher aufhalten können. „Daher starten wir ein breites Untersuchungsprogramm, wie wir wieder mehr geeignete Kieslebensräume für Jungfische schaffen können”, erklärt Jürgen Geist vom Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie an der Technischen Universität München. „Daraus soll außerdem ein Leitfaden für zukünftige Renaturierungen entstehen.”
Zum Projekt
Projektpartner von INNsieme connect sind der WWF Österreich, der Verein Natopia, Landkreis Rottal Inn mit dem Naturium am Inn, die Technische Universität München mit dem Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie, sowie die Verbund Innkraftwerke GmbH, die Innwerk AG und die Österreichisch-Bayerische Kraftwerke AG. Ermöglicht wird das Projekt mit einem Budget von rund 1,8 Millionen Euro durch die Kofinanzierung der Europäischen Union im Rahmen des Förderprogramms Interreg Bayern-Österreich 2021-2027. Weitere Unterstützer sind das Land Tirol mit der Abteilung Umweltschutz und der Tiroler Fischereiverband. Das Projekt baut auf dem Vorgängerprojekt INNsieme (2019 bis 2022) auf, im Zuge dessen die Universität Innsbruck einen länderübergreifenden Aktionsplan für Habitat- und Artenschutz erarbeitet hat, der nun in die Tat umgesetzt wird.
Der UNESCO-Welttag der Feuchtgebiete wird jährlich am 2. Februar anlässlich des Ramsar-Übereinkommens zum Schutz von Feuchtgebieten begangen. Dies umfasst auch naturnahe Fluss- und Auenlebensräume, wie sie am Inn zu finden sind. Im Europareservat Unterer Inn in Bayern sind diese als Ramsar-Gebiet geschützt.
Weitere Informationen unter www.innsieme.org, ein Factsheet und Fotos gibt es hier.
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