Großartige Neuigkeiten aus Afrika: Im Jahr 2022 wurde in Kenia kein einziger Vorfall von Nashornwilderei gemeldet. Außerdem gab es seltenen Nachwuchs.
Tag der Biodiversität: WWF kritisiert Österreichs „Nachzügler-Rolle“

Es wird ein Wochenende im Zeichen des Artenschutzes: Am Samstag ist Natura 2000-Tag, am Sonntag Tag der Biodiversität. Feiern ist jedoch nicht angesagt, denn Österreich hat im Bereich des Artenschutzes massiven Aufholbedarf, wie die Umweltschutzorganisation WWF Österreich kritisiert: „Die in Österreich auch als Europaschutzgebiete bekannten Natura 2000-Gebiete sind das Rückgrat für den Schutz der Natur in Europa“, erklärt WWF-Biodiversitätsexperte Arno Aschauer. „Doch obwohl Österreich seit über 25 Jahren Mitglied der Europäischen Union ist, gibt es noch immer keine deutlichen Verbesserungen im Erhaltungszustand von Lebensräumen und Arten – im Gegenteil!“ In der letzten Berichtsperiode habe sich die Situation erneut für mehr Schutzgüter verschlechtert als verbessert, während der Großteil unverändert im ungünstigen Erhaltungszustand geblieben sei.
Zudem droht Österreich laut Medienberichten ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren wegen lückenhafter Umsetzung der Maßnahmen für die Natura 2000-Schutzgebiete. „Die dadurch drohenden Strafzahlungen und Verfahrenskosten sollte man besser in die Wiederherstellung der Natur und damit in unsere Zukunft und die unserer Kinder investieren”, sagt Aschauer. Der WWF fordert daher einen nationalen Aktionsplan mit ambitionierten und verbindlichen Zielen sowie mehr personelle und finanzielle Ressourcen, um die Biodiversitätsziele zu erreichen. Sowohl die Bundesregierung als auch die Bundesländer müssen hier handeln. „Jeder in die Natur investierte Euro liefert uns ein Vielfaches an Wohlstand und gesunden Lebensgrundlagen“, so Aschauer. Auch die EU-Kommission erwartet von Österreich und den anderen Mitgliedsstaaten bis Jahresende einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung wesentlicher Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie. Dennoch sind bis heute keine konkreten Pläne der zuständigen Behörden bekannt.
Der Mythos vom Umweltmusterland Österreich
Europaweit haben bereits 17,5 Prozent der Landesfläche und 26.935 Gebiete Natura 2000-Status. Österreich hinkt dem EU-Durchschnitt hinterher: Hierzulande sind nur 15 Prozent der Fläche als Natura 2000-Gebiete ausgewiesen. Noch gravierender ist die Situation beim Zustand der zu schützenden Lebensräume und Arten, wie eine Analyse der Europäischen Umweltagentur ergeben hat: Demnach weisen 85 Prozent der bewerteten Arten keinen „guten Zustand“ auf, womit Österreich nur auf dem vorletzten Platz von 28 untersuchten Ländern liegt. Zudem befinden sich 82 Prozent der bewerteten Lebensräume in keinem „guten Zustand“ – auch hier landet Österreich mit Platz 18 nur im hinteren Mittelfeld. „Das oft strapazierte Umweltmusterland Österreich ist ein reiner Mythos. Wir sind mittlerweile Nachzügler, weil Natur im großen Stil verbaut, verschmutzt und übernutzt wird“, kritisiert WWF-Experte Arno Aschauer.
News
Aktuelle Beiträge
Erdgaskonzern TIWAG: Wasser predigen und Gas verheizen
Tiroler Energiekonzern baute auch 2022 Gasheizungen weiter aus – WWF fordert Ausstieg aus Geschäft mit fossilen Energieträgern und naturverträgliche Energiewende
WWF kritisiert zahnlosen Entwurf der Bodenstrategie
Schwache Ziele, große Lücken: Landwirtschaftsminister muss geplante Bodenstrategie massiv verbessern, um Flächenfraß einzudämmen – WWF fordert verbindliche Obergrenze
Wolf in Tirol: Jagdgesetz-Novelle ist klar rechtswidrig
WWF: Angeblicher “juristischer Grenzgang” widerspricht dem vom Land in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten – Beispiel Kärnten zeigt, dass pauschale Abschuss-Freigabe gescheitert ist
Kraftwerk Kaunertal: Geheimniskrämerei um Sicherheitslage im Gepatschgebiet
Wichtige Unterlagen zu Kraftwerksbau unter Verschluss – WWF und Verein “Lebenswertes Kaunertal” fordern Transparenz und unabhängige Prüfung der Gefahrenlage – TIWAG und Landesregierung in der Pflicht
WWF-Erfolg: Wie sich Polarfüchse den hohen Norden zurückerobern
2022 war ein Rekordjahr für den Polarfuchs: Insgesamt 762 Jungtiere wurden in Norwegen, Schweden und Finnland im Sommer gezählt.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Umweltschutzorganisation fordert Reformen für langfristige Krisensicherheit: Energie sparen, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Ich bin im TEAM PANDA
Gemeinsam mit dem TEAM PANDA machen sich viele Kinder für einen lebendigen Planeten stark. Willst du wissen, wer dabei ist und warum? Dann schmökere dich mal durch die Seiten von...
WWF-Bilanz nach “Jahr des Tigers”: Lichtblicke im Artenschutz
Asiatisches Mondjahr im Zeichen des Tigers geht zu Ende: Zahl der Tiger durch Schutzmaßnahmen gestiegen – Umweltschutzorganisation im Einsatz gegen illegale Wilderei bestärkt