Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Umweltfreundliche Fischhäppchen: WWF präsentiert ersten Sushi-Ratgeber
Wien, 11. Mai 2012 – Welche Sushi-Kreationen mit gutem Gewissen gegessen werden können und welche heimischen Fischarten sich als meeresschonende Alternative für die japanischen Fischhäppchen eignen, beantwortet der erste WWF Sushi-Ratgeber, der heute veröffentlicht wurde. „Die beliebtesten Sushi-Fische und -Meeresfrüchte sind bereits Großteils überfischt. Rücksichtslose Fangmethoden bedrohen zudem andere Meeresbewohner und konventionelle Zuchten weisen meist katastrophale Umweltbilanzen auf“, so Axel Hein, WWF-Meeresexperte. „Deshalb ist es dem WWF wichtig, Konsumenten zusätzlich zum seit Jahren bestehenden Fischeinkaufsratgeber, einen speziellen Sushi-Ratgber anzubieten.“ Bei der Auswahl passender heimischer Sushi-Fischalternativen half der österreichische Biofischpionier Marc Mößmer von der ARGE Biofisch. Präsentiert wurde der Sushi-Ratgeber heute auf Europas größtem Biobauernmarkt auf der Freyung in Wien.
Der WWF Sushi-Ratgeber bietet mittels Ampelsystem eine schnelle Orientierungshilfe für den Restaurantbesuch oder beim Einkauf im Supermarkt. Der Ratgeber listet Empfehlungen für die gängigsten Sushi-Fische und -Meeresfrüchte sowie für alternativ geeignete heimische Fischarten. WWF-Experten bewerteten dazu den Zustand der Fischbestände, die Fangmethode, die Umweltauswirkungen der Fischereien sowie die Produktionsbedingungen, Futtermittel und gesetzliche Rahmenbedingungen bei Fischzuchten. Eine gute Wahl sind demnach Gelbflossenthun aus dem West- und Zentralpazifik aus Handleinenfang, Lachs aus dem Nordostpazifik, Bio-Garnelen oder, der meist für das Krabbenimitat Surimi verwendete, Alaska Seelachs aus dem Nordostpazifik mit MSC-Zertifikat. Auf den vom Aussterben bedrohten Blauflossenthun oder den mit viel Beifang gefangenen Butterfisch sollte man hingegen komplett verzichten.
Sushi aus Österreich: Karpfen, Forelle oder Saibling
„Den umweltschonendsten Sushi-Genuss bieten Kreationen aus österreichischem Bio-Fisch. Kurze Transportwege und das immer größere Bio-Angebot machen die heimischen Produkte in Sachen Nachhaltigkeit unschlagbar“, so Hein. Die Eignung heimischer Fischarten für Sushi-Röllchen hat der WWF gemeinsam mit Marc Mößmer von der ARGE Biofisch im Rahmen eines Kochworkshops getestet. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Forelle, Saibling und sogar Karpfen lassen sich zu köstlichen Maki-Röllchen verarbeiten, die den klassischen Meeresfischen geschmacklich um nichts nachstehen“, freut sich Mößmer. „Heimischer Fisch hat außerdem in Sachen Frische die Nase weit vorne. Bei uns in der Bergsteiggasse bekommt man den Fisch sozusagen ab Hof frisch aus den Hälterungsbecken. Frischer geht’s nicht.“
MSC- und Bio-Siegel: Grundregel für den umweltschonenden Fischeinkauf
Eine grundsätzliche Orientierung beim umweltbewussten Fischeinkauf bieten das MSC-Siegel bei Meeresfischen aus Wildfang und das Bio-Siegel bei Zuchtfisch. Das blaue MSC-Zeichen ist weltweit das einzige anerkannte Siegel für nachhaltige Fischerei und das Bio-Siegel garantiert umweltverträgliche Zuchten ohne den Einsatz von Chemikalien, Antibiotika oder die Zerstörung von beispielsweise Mangrovenwäldern. „MSC- und Bio-Produkte sind die beste Wahl für umweltbewusste Fischgenießer. Generell sollte man Fisch und Meeresfrüchte aber bewusst und nicht jeden Tag essen“, betont Hein.
WWF Sushi-Ratgeber und Fischeinkaufsratgeber gibt es zum Gratis-Download auf www.wwf.at/meere
Rückfragehinweis und Fotos:
Mag.(FH) Lisa Simon, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 01-48817-215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at.
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