Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Unwetter: WWF fordert mehr Bodenschutz und Renaturierung
![Hochwasserschutz mit Sandsäcken-c-AdobeStock_53554413](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/06/AdobeStock_53554413-scaled.jpeg)
Anlässlich der folgenreichen Unwetter fordert die Umweltschutzorganisation WWF eine Bodenschutz-Offensive und einen nationalen Schulterschluss für das geplante EU-Renaturierungsgesetz. Nach der akuten Soforthilfe müssten Bund und Länder rasch die nötigen Schritte für den langfristigen Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung beschließen. „Intakter Boden funktioniert wie ein Schwamm, der Wasser aufsaugen kann. Je mehr Natur verbaut, versiegelt und zerschnitten wird, desto größer ist daher das Sicherheitsrisiko. Daher müssen Bodenschutz, Renaturierung und Klimaschutz zur politischen Priorität werden“, sagt Joschka Brangs vom WWF. Ein erster wichtiger Schritt sei bereits am nächsten Montag notwendig, indem Österreich dem geplanten EU-Renaturierungsgesetz zustimme. „Eine weitere Länder-Blockade wäre geradezu fahrlässig. Angesichts der Klimakrise ist mit häufigeren und schwereren Wetterextremen zu rechnen. Daher reichen die bisher geplanten Maßnahmen nicht ansatzweise aus“, warnt Joschka Brangs vor einem Schönreden des Sicherheitsproblems.
Renaturierung ist Hochwasserschutz
Laut Umweltbundesamt kann ein Quadratmeter gesunder, unversiegelter Boden bis zu 200 Liter Wasser speichern. Das entspricht in etwa einer vollen Badewanne. Im Gegensatz dazu können die Wassermassen auf Beton und Asphalt nicht versickern, sondern werden aufgestaut oder gar beschleunigt. „Konsequenter Bodenschutz senkt das Risiko präventiv. Genauso dringend sind mehr Investitionen in die Entsiegelung von Böden und die Wiederherstellung der natürlichen Wasserspeicher, also vor allem der Flüsse, Wälder und Moore. Damit das systematisch und europaweit erfolgt, braucht es auch verbindliche EU-Ziele“, sagt Joschka Brangs vom WWF. Zudem könnte Österreich mit einem guten Plan zusätzliche finanzielle Mittel aus dem EU-Budget abrufen, wenn das EU-Renaturierungsgesetz beschlossen wird.
In Österreich ist bisher umgerechnet in etwa die Fläche von Vorarlberg und Wien versiegelt, also unter einer Beton- oder Asphaltschicht begraben. Zugleich gelten nur noch rund 14 Prozent der Flüsse als ökologisch intakt. Trotz einzelner Erfolgsprojekte sind die meisten Gewässer zu stark reguliert, begradigt und kanalisiert. Zudem fehlen häufig natürliche Überschwemmungsräume wie Feuchtgebiete, naturnahe Wälder und Moore, die für Verbauungen und intensive Landwirtschaft massiv dezimiert wurden. “Der ökologische Hochwasserschutz muss mehr Priorität und Geld erhalten. Eine intakte Natur ist immer noch unsere beste Krisenvorsorge”, sagt Joschka Brangs vom WWF. Besonders wichtig sei die Aufweitung begradigter Flüsse, die Anbindung von Seiten- und Altarmen, die Wiederherstellung von Auen und die Sicherung natürlicher Überflutungsflächen vor der Verbauung
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...