Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
VCÖ und WWF: Mehr als 17.500 Hasen pro Jahr wurden zuletzt Opfer des Straßenverkehrs

Der Straßenverkehr ist auch für viele Tiere gefährlich. Pro Jahr wurden zuletzt mehr als 17.500 Hasen und rund 41.500 Rehe in Österreich von Kfz niedergefahren und getötet, machen VCÖ und WWF aufmerksam. Der hohe Bodenverbrauch und das dichte Straßennetz schränken den Lebensraum der Tiere ein. VCÖ und WWF fordern daher eine deutliche Reduktion des Flächenverbrauchs sowie einen Stopp der Zersiedelung.
Rund 128.000 Kilometer Straßen gibt es in Österreich – sie zerschneiden den Lebensraum von Tieren. „Das Überqueren der Straßen ist für Tiere lebensgefährlich. Je mehr Autos und Lastwagen fahren und je höher deren Tempo, umso größer das Risiko für Tiere unter die Räder zu kommen“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. So ist der Aktionsraum eines Feldhasen rund 20 Quadratkilometer groß. Derzeit sind viele Hasen unterwegs, es ist Paarungszeit. Gelingt es, die Verkehrsbelastung zu reduzieren, profitieren die Anrainerinnen und Anrainer und auch die heimische Tierwelt.
Allein seit dem Jahr 2010 haben die Verkehrsflächen in Österreich um über 70 Quadratkilometer zugenommen, wie Daten des Umweltbundesamts zeigen. Das ist größer als die gesamte Fläche der Stadt Salzburg. “Das dichte Straßennetz zerschneidet den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren. In den vergangenen zehn Jahren wurde täglich eine Fläche von drei Fußballfeldern für Verkehr verbaut. Wir brauchen daher auch bei großen Verkehrsprojekten ein Umdenken”, fordert Simon Pories, Bodenschutz-Sprecher des WWF Österreich. Ein österreichweiter Bodenschutz-Vertrag soll den massiven Flächenverbrauch verbindlich in die Schranken weisen. “Neben einer Ökologisierung der Raumordnung und des Steuersystems braucht es auch eine große Naturschutz-Offensive, um die Artenvielfalt zu erhalten”, betont Simon Pories.
Ein Treiber des massiven Flächenverbrauchs ist auch die Zersiedelung. Supermärkte, Betriebsanlagen oder Wohnsiedlungen außerhalb der Orte verbrauchen enorme Bodenflächen – dazu kommen Zufahrtsstraßen und Parkplätze. VCÖ und WWF fordern daher einen Stopp der weiteren Zersiedelung und die Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung. “Österreich hat bereits ein dicht ausgebautes Straßennetz. Angesichts der zunehmenden Klima- und Biodiversitätskrise ist ein weiterer Ausbau nicht mehr gerechtfertigt”, betonen VCÖ und WWF.
Zuletzt wurden 41.500 Rehe pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs sowie über 17.500 Hasen, davon allein 7.735 in Niederösterreich. Zusätzlich werden noch mehr als 13.000 weitere in der freien Wildbahn lebende Tiere, wie Fasane, Füchse oder Dachse, niedergefahren und tödlich verletzt.
VCÖ und WWF setzen sich für einen sorgsameren Umgang mit der Natur ein. „Was heute verbaut wird, steht unseren Kindern und den nachfolgenden Generationen nicht mehr als Naturraum zur Verfügung“, erinnern WWF-Experte Pories und VCÖ-Sprecher Gratzer.
Rehe und Hasen sind die häufigsten Opfer des Straßenverkehrs
(Anzahl durch Kfz-Verkehr getötete Tiere im Jagdjahr 2021/2022)
Rehe : 41.508
Hasen und Kaninchen: 17.678
Fasane: 5.115
Füchse: 2.851
Marder: 1.631
Dachse: 1.316
Sonstige Wildtiere: 3.557
Summe: 72.340
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023
Die meisten Feldhasen werden in Niederösterreich Opfer des Kfz-Verkehrs
(Anzahl durch Kfz-Verkehr getötete Hasen und Wildkaninchen im Jagdjahr 2021/2022)
Österreich: 17.678
Niederösterreich: 7.735
Oberösterreich: 4.432
Steiermark: 2.262
Burgenland: 2.195
Salzburg: 444
Kärnten: 542
Wien: 62
Vorarlberg: 6
Tirol: 0
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken
Hunde-Spaziergang am Inn: Wie man Vogel-Nachwuchs schützen kann
An den Kiesbänken des Inns brüten derzeit wieder seltene Vogelarten. Doch Hundebesitzer:innen und ihre freilaufenden Hunde können den Nachwuchs unwissentlich gefährden.
WWF: Neues Brutfloß sichert Überleben der bedrohten Flussseeschwalbe
Neu renoviertes Brutfloß als geschützter Nistplatz für die bedrohten Zugvögel – WWF fordert Schutzgebiete und Renaturierung an der March